Nominierungen für die Verleihung des 6. Thomas-Fuchsberger-Preises

Projekt 1: Dr. med. Karsten Milek für das Projekt „KiDS-KURS“

Dr. med. Karsten Milek und Ki DS-KURS Diabetes Charity Gala 2015
© diabetesDE

Dr. med. Karsten Milek (55) engagiert sich seit über 25 Jahren ehrenamtlich für kindgerechtes Therapiemanagement, er gilt als Pionier der Ferienfreizeiten für diabetesbetroffene Kinder und Jugendliche. Milek ließ sich 2004 als Arzt der Diabetologischen Schwerpunktpraxis in Hohenmölsen (Sachsen-Anhalt), zu der auch ein Diabetesschulungs- und Studienzentrum gehört, nieder. Im gleichen Jahr erhielt er für seine Verdienste auf dem Gebiet der Diabetologie das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik.

Bereits 1992 rief er in ehrenamtlicher Tätigkeit einen 14-tägigen Schulungs- und Beratungskurs für an Diabetes mellitus Typ1 erkrankte Kinder und Jugendliche ins Leben - den KiDS-KURS.

Dr. med. Karsten Milek
© Privat

Seit 1992 haben inzwischen 25 Sommer-Freizeit-Behandlungscamps stattgefunden. Pro Kurs können bis zu 100 Kinder gleichzeitig betreut werden.

Entsprechend dem medizinischen Konzept dieses Projekts finden neben vielen Schulungen und medizinischen Untersuchungen auch viele Ausflüge, Sportwettkämpfe und sonstige Freizeitaktivitäten statt.

Teilnehmen können Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren. Bisher haben 2.300 Kinder und Jugendliche an diesem Programm teilgenommen, um Spiel, Spaß und Sport, vor allem aber das „Wir-Gefühl“ kennenzulernen.  

Projekt 2: MD (PL) Jolanta Wittek-Pakulo für das Projekt: „CGM/FGM tierisch auf der Spur!“

Jolanta Wittek-Pakulo

Frau MD (PL) Jolanta Wittek-Pakulo (56) ist eine Diabetologin (DDG), die sich seit 2009 mit den Besonderheiten der Ausbildung von Diabeteswarnhunden beschäftigt. Sie berät ehrenamtlich den Verein Assistenzhunde e.V. bei der Teamausbildung der an Diabetes erkrankten Hundehalter. Die Sicherheit der Hundehalter war und ist immer ihr größtes Anliegen.

Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich mit dem Phänomen der Detektion und gefährlichen Stoffwechselentgleisungen mittels speziell ausgebildeter Hunde. Die gewonnenen Erkenntnisse können dazu beitragen, die sich dynamisch veränderbare Glukoseversorgung des Körpers besser zu verstehen und die Therapiestrategie dem entsprechend anzupassen.

Von Beginn an hat Frau MD (PL) Jolanta Wittek-Pakulo dem Verein unentgeltlich mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Darüber hinaus hat Frau Wittek-Pakulo schon in der Gründungsphase des gemeinnützigen Vereins „Assistenzhunde e.V." alle teilnehmenden Hundeschulen durch unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz mit ihrem Fachwissen begleitet.

Ein Diabeteswarnhund ist in der Lage, die drohende Unterzuckerung eines Menschen mit Diabetes frühzeitig zu erkennen und anzuzeigen. Mit Hilfe eines Diabeteswarnhundes in Kombination mit CGM/FMG lassen sich die durch Diabetes und Diabetestherapie bedingten Gefahren weitestgehend abwenden. Das darauf basierte Therapiekonzept ermöglicht durch zeitgerechtes, korrektes Handeln, den Körper zu gut versorgen.

Das Projektziel ist die ganzheitliches Ausbildungs- und Betreuungskonzept der Diabeteswarnhund-Teams Mensch & Hund. Ausbau der neuen und neuartigen therapeutischen Möglichkeiten: Prospektiv richtig handeln, statt retrospektiv zu analysieren.

Bisherige Projektergebnisse:

  1. Reduktion der potenziell gefährlichen Stoffwechselentgleisungen
  2. Verbesserung des persönlichen Diabetesmanagements
  3. Optimierung der Nutzung technischer Unterstützung
  4. Verbesserung der Hypoglykämiewahrnehmung
  5. Lieferung der neuen Erkenntnisse über die Energieversorgung des Körpers

Das Projekt startete im Juli 2012 und wurde bislang finanziert durch Ehrenamt und Spenden. Projektende ist für Ende 2017 vorgesehen

Ergänzende Informationen unter http://www.diabdogs.de

Projekt 3: Prof. Dr. Rüdiger Landgraf für sein Ehrenamt in der Deutschen Diabetes-Stiftung

Prof. Dr. Rüdiger Landgraf

Getreu dem Motto „Für die Menschen - Gegen Diabetes" verfolgt die Deutsche Diabetes Stiftung (DDS) seit 1985 das Ziel, den Diabetes und das Metabolische Syndrom in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Beinahe die Hälfte dieser Zeit begleitet Prof. Rüdiger Landgraf (77) nun schon die Geschicke der Stiftung. Die DDS setzt sich aktiv für Prävention, Früherkennung und eine Reduzierung der Diabetiker-Dunkelziffer ein. Denn viele Menschen wissen gar nicht, dass sie an einem manifesten Diabetes erkrankt sind. Darüber hinaus, und ein ebenso wichtiges Stiftungsanliegen, ist die Vergabe von Fördermitteln, um wegweisende, innovative Forschungsprojekte im Stiftungssinne umzusetzen und damit die Zukunft mitzugestalten.

Prof. Landgraf hat nach Funktionen als Ratgeber des Vorstands und ehrenamtlicher Kurator 2005 den Vorsitz der Stiftung übernommen. Knapp 10 Jahre (oder rund 2.000 anwesende(!) Tage in der DDS-Geschäftsstelle später) hat er das Amt an Prof. Hans Hauner übergeben, bleibt der Stiftung aber in seiner neuen Funktion als Bevollmächtigter des Vorstands und Kurator erhalten.

Dass das Ehrenamt Aufgabe, Freude und Gemeinschaft bedeutet, zeigt sich in seinem unermüdlichen, tagtäglichen Einsatz für die gute Sache – ganz gleich, auf welchem politischen, unternehmerischen oder sozialen Parkett sich dieser gerade vollzieht. Mit seinen Fähigkeiten, Kompetenzen und Neigungen ist er über viele Jahre Ideengeber und bereichert so die Stiftung. Und damit nicht zuletzt die Gesellschaft. Jede medizinische Anfrage von Betroffenen, die hohes Fachwissen verlangt, wird von ihm beantwortet. Ebenso gibt er sein Diabetes-Wissen über die unterschiedlichen Medien der DDS an Interessierte weiter und unterstützt damit die Stiftung in ihrer aufklärerischen Arbeit. Nicht zuletzt wird jeder Förderantrag, der die Stiftung erreicht, zu aller erst von ihm geprüft. Aber auch sein Erfolg in Fundraising-Dingen, der persönlichen Einsatz erfordert, ist bemerkenswert.

Bei alledem bleibt Prof. Landgraf – und das ist vielen ein Rätsel – noch Zeit, Kolleginnen und Kollegen aus der Diabetologie und den angrenzenden Fachgebieten umfangreich mit Rat und Tat zu unterstützen.

Mehr Informationen unter http://www.diabetesstiftung.de/

Projekt 4: Gudrun John für ihr Projekt „Hilfe für Selbsthilfe“ mit Ferienfreizeiten für Kinder mit Diabetes und deren Eltern

Gudrun John

Gudrun John, selbst an Typ 2 Diabetes erkrankt und als Dunkelzifferpatientin viel zu spät diagnostiziert, engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich für die Belange von an Diabetes erkrankten Kindern und Jugendlichen und deren Eltern.

In diesem Jahr organisiert sie die Kompetenz Freizeit vom 9. – 16. Oktober 2016 für Kinder mit Typ 1 Diabetes von 2-10 Jahren und für neumanifestierte Kinder von 12-14 Jahren mit je einem Erziehungsberechtigten und den Geschwisterkindern. Die Kinder sowie auch die Erziehungsberechtigten werden individuell und fachkompetent beraten. Unter den verschiedensten Aktivitäten können die Kids lernen (je nach Alter und Entwicklung) sich selbst auszuprobieren.

Mit der Unterstützung von Familie Wigger, den Diabetes-Beraterinnen und der Projektmanagerin werden Workshops für die Kinder sowie auch für die Erziehungsberechtigten organisiert.

Zur Aufklärung zum Thema Typ 1 Diabetes im Kindesalter wird ein Dokumentations-Video erstellt!

Das Ziel ist es: Die Eltern lernen (zum richtigen Zeitpunkt) loszulassen, ihren Kindern mehr zu vertrauen und zuzutrauen und innerhalb des Familienzusammenhalts zu einer besseren Therapieumsetzung für das betroffene Kind.

Am letzten Tag der Freizeit findet ein Aktionstag der Kindergesundheit mit Podiumsdiskussion und Workshops für die Kids statt. Thema der Podiumsdiskussion: Gesundheitsprävention – Rehabilitation – Inklusion und Integration bei Kindern mit Typ-1-Diabetes. Dazu lädt Gudrun John auch Mitglieder aus dem Bundestag sowie Landesgesundheitsausschuss ein, denn ihr liegt besonders am Herzen, dass die Selbsthilfe politisch Gehör findet.

Weitere Informationen unter http://www.shg-hilfe-zur-selbsthilfe.de/

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