Leitfaden "Injektionsbehandlung" für medizinisches Fachpersonal

Eine Person hält einen Insulinpen in der Hand.
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Leitfaden zur Injektionsbeahndlung bei Diabetes für medizinisches Personal vom Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD)

Für Menschen mit Diabetes entscheidend: Keine Fehler bei der Insulininjektion

In immer kürzeren Zeitabständen gibt es Neuerungen auf dem Gebiete der Insulintherapie: Die Diabetestechnologie setzt sich mit bisher nicht für möglich gehaltener Geschwindigkeit durch – innovative Insulinpumpen vernetzen sich immer stärker mit kontinuierlichem Glukosemonitoring CGM, Flash-Glukosemonitoring FGM verdrängt zunehmend die herkömmliche Blutzuckermessung. Neue ultraschnelle Insuline sollen helfen, die postprandialen Glukoseanstiege zu verringern und Blutzuckerschwankungen einzudämmen.

Diese willkommenen Neuerungen können aber nur dann die Diabeteseinstellung bei unseren Patienten wirklich verbessern, wenn das injizierte oder infundierte Insulin auch zuverlässig und reproduzierbar aus dem subkutanen Fettgewebe aufgenommen wird. In neueren wissenschaftlichen Untersuchungen wurde eindrucksvoll demonstriert, was erfahrene Therapeuten im täglichen Alltag immer wieder sehen: Die korrekte Applikation des Insulins spielt für die resultierenden Zuckerwerte eine zentrale Rolle. So führen Injektionen in lipodystrophische Areale zu erheblichen Schwankungen in der Insulinwirkung, wodurch all die Vorteile der neuen Technologie und innovativer Insuline aufgehoben werden können.

Menschen mit Diabetes müssen sich bis zu sechsmal täglich Insulin spritzen. Vieles kann man dabei falsch machen: So nimmt der Körper Insulin an verschiedenen Stellen unterschiedlich schnell auf. Wird der Wirkstoff versehentlich in einen Muskel gespritzt oder injiziert man ein schnell wirkendes Präparat in eine weniger geeignete Körperstelle, kann dies die Wirkung des Insulins stark beeinflussen und eine erfolgreiche Therapie verhindern. Sogar chronische und krankhafte Veränderungen des Unterhautfettgewebes können eine Folge von Injektionsfehlern sein. Mit dem Leitfaden des VDBD werden klare Empfehlungen auf Grundlage evidenzbasierter Studien für die Injektion bei Diabetes mellitus veröffentlicht. Der Leitfaden ermöglicht DiabetesberaterInnen, DiabetesassistentInnen, Medizinischen Fachangestellten und Angehörigen anderer medizinischer Berufe einen hohen, aktuellen und einheitlichen Wissenstand. Er soll das Fachpersonal bei der Beratung von Menschen mit Diabetes unterstützen.