Fasten bei Diabetes
Gesund und auf Dauer Gewicht zu verlieren ist eines der Therapieziele, die besonders bei Typ-2-Diabetes ganz oben auf der Agenda stehen. Fastenperioden können dazu beitragen, dass Bewegung ins Projekt der Gewichtabnahme kommt.
Warum Fasten gesund ist
Fasten wirkt dabei auch positiv auf die diabetische Stoffwechsellage. So verbessern sich in jedem Fall Blutdruck-, Blutzucker- und Blutfettwerte. Mehr noch: Hungerperioden können bei existierenden, diabetesbedingten Folgeerkrankungen therapeutisch wirken. So kann Fasten beispielsweise die Nierenfunktion bei einer diabetischen Nephropathie verbessern.
Intervallfasten
Zu den bekanntesten Möglichkeiten des temporären Verzichts auf feste Nahrung gehört Intervallfasten. Beliebt ist dabei die Methode 16 zu 8. Dabei werden in einer 16-stündigen Zeitspanne weder feste Nahrung noch energiehaltige Getränke konsumiert. In den verbleibenden acht Stunden werden zum Beispiel zwei bis drei Hauptmahlzeiten gegessen. Wer dabei Wert auf eine Gewichtsreduktion legt, sollte in der achtstündigen Zeitspanne bewusst und ballaststoffreich mit reichlich frischem Gemüse und Salat essen. So kann beispielsweise um 18 Uhr die letzte Mahlzeit des Tages gegessen werden. Gestartet wird am Folgetag um 10 Uhr mit einem leichten Frühstück.
Bei der Methode 5 zu 2 wird an zwei Tagen pro Woche, zum Beispiel Dienstag und Donnerstag, gefastet. Dabei kann vollständig auf feste Nahrung verzichtet werden. Bewährt und praxistauglicher ist es, an diesen beiden Fastentagen die Energiemenge des Tages auf rund 600 bis 700 kcal einzuschränken. Empfehlenswert sind dabei beispielsweise frisches Gemüse, Salat, ein bis zwei Portionen wasserreiches Frischobst wie Beeren. Dazu Vollkorngetreide wie Naturreis oder Haferflocken sowie proteinreiche Lebensmittel und reichlich Flüssigkeit. Dieses Prinzip ist vergleichbar mit Schalttagen wie Apfel-Reis- oder Hafertagen. Es bietet einen hilfreichen Einstieg ins Abnehmen und zur Veränderung der Portionsgrößen.
Eine dritte Option ist die 2 Tage-Diät. Dabei wird an zwei aufeinander folgenden Tagen innerhalb einer Woche die Tageskalorienmenge auf 650 kcal reduziert. An den restlichen Tagen wird eine mediterrane, ballaststoffreiche und abwechslungsreiche Auswahl an Lebensmitteln und Speisen empfohlen. Passend sind dabei neben Gemüse, Salat und frischem Obst als Eiweißträger Fisch, Huhn, Ei, fettarme Milchprodukte und/oder Tofu.
Ganz gleich für welche Art des Fastens Sie sich entscheiden: Besprechen Sie dies vorab mit Ihrem Diabetes-Team. Insbesondere bei einer Therapie mit Insulin, Sulfonylharnstoffen oder Gliniden, die Unterzuckerungen verursachen können, muss die Medikamentengabe an die jeweilige Fastenmethode angepasst werden. Treiben Sie zusätzlich Sport oder sind im Alltag viel zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs, geben Sie dies beim Arztgespräch mit an. Das gilt auch für das Ramadan-Fasten.