Zusammenhang zwischen Lantus und Krebs

Kürzlich veröffentlichte Studien weisen darauf hin, dass bei Menschen mit Typ 2 Diabetes möglicherweise ein erhöhtes Krebsrisiko unter dem lang wirksamen Analoginsulin Glargin (Lantus®) im Vergleich zu Humaninsulin besteht. Wie die European Association for Study of Diabetes (EASD) fordern auch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) und diabetesDE dringend weitere Analysen, um den Zusammenhang zwischen lang wirksamen Analoginsulinen und Krebsentstehung aufzuklären (siehe Presseerklärung vom 26.6.09 und weitere Information auf www.diabetesDE.org und www.ddg.info). Die Ergebnisse der Studien wurden unter anderen in den Tagesthemen und im Spiegel (Ausgabe 27/2009) in der Öffentlichkeit diskutiert. Es ist daher zu erwarten, dass bei insulinbehandelten Patienten mit Diabetes eine große Beunruhigung auftreten wird. Patienten mit Diabetes sollten jedoch auf keinen Fall ihre Insulingaben verändern, sondern in den nächsten Wochen das Gespräch mit ihrem Arzt suchen. Im Folgenden möchten wir den gegenwärtigen Kenntnisstand aus unserer Sicht zusammenfassen.

Safety of insulin glargine

23.7.2009 - Stellungnahme der European Medicines Agency (EMEA)

Following review of all available information on a possible relationship between insulin analogues, in particular insulin glargine, and the risk of cancer, the European Medicines Agency’s Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) concluded that the available data does not provide a cause for concern and that changes to the prescribing advice are therefore not necessary

Update on safety of insulin glargine

29.6.2009 - Pressemitteilung der European Medicines Agency (EMEA)

Patients being treated with insulin glargine are advised to continue their treatment as normal. At this time there is no recommendation that patients should change their current treatment. In case of any concerns, patients should consult their doctor.

Patienten, die mit Insulin Glargin behandelt werden, wird geraten ihre Behandlung normal weiterzuführen. Zurzeit gibt es keine Empfehlung ihre gegenwärtige Behandlung zu ändern. Wenn Patienetn in Sorge sind, sollte der Arzt konsultiert werden

Stellungnahme des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM):

„Das BfArM hält es beim gegenwärtigen Kenntnisstand nicht für nötig, dass Diabetiker, die Lantus anwenden, die Behandlung mit diesem Arzneimittel beenden. Wenn sich Patienten auf Grund der neuen Erkenntnislage unsicher fühlen und Fragen zu ihrer Behandlung haben, sollten sie auf jeden Fall ihren behandelnden Arzt zur Fortführung ihrer Therapie befragen. In jedem Fall muss zu Beginn, bei Fortführung oder Veränderung der Therapie mit Lantus die individuelle Situation des Patienten in die Nutzen-Schaden-Bewertung einfließen.“