Regelmäßige Untersuchungen beugen Folgeerkrankungen vor

Früh erkannt lassen sich Folgeerkrankungen bei Diabetes Typ 1 und Typ 2 gut vorbeugen und behandeln.

Durch Diabetes mellitus können verschiedene Organe wie Nieren, Augen oder Nerven in Mitleidenschaft gezogen werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Haus- und Facharzt sind deshalb für jeden Menschen mit Diabetes ein Muss: Nur so können Folgeerkrankungen frühzeitig erkannt und therapiert werden.

Nehmen Sie sich also unbedingt Zeit für die notwendigen Arztbesuche:

Etwa alle drei Monate sollten Sie bei Ihrem Hausarzt Gewicht, Blutzucker, Ihre Füße und Ihren Blutdruck kontrollieren lassen. Auch den HbA1c-Wert wird der Arzt bei den vierteljährlichen Terminen überprüfen. Ihr HbA1c-Wert sagt in Prozent aus, wie viel Blutzucker sich in den letzten zwei bis drei Monaten an Ihre roten Blutkörperchen gebunden hat. Je niedriger der Wert, desto besser: Ein Wert unter sechs Prozent ist hervorragend. Bei sechs bis sieben Prozent ist die Einstellung gut bis ausreichend. Acht bis zehn Prozent oder noch höher sind hingegen schlecht.  Bringen Sie zu jedem Arztbesuch Ihre Aufzeichnungen über Ihre selbst gemessenen Blutzuckerwerte mit und besprechen Sie auch eventuelle Unterzuckerungen mit ihm.

Ein- bis zweimal im Jahr sind zusätzliche Untersuchungen notwendig:

  1. Neurologischer Check. Um eventuelle Nervenstörungen aufzudecken, kontrolliert der Arzt in Armen und Beinen die Wahrnehmung von Vibration, Temperatur, Schmerz und Berührung sowie die Beschaffenheit der Haut.
  2. Blutuntersuchung. Diabetiker haben ein höheres Risiko für Arterienverkalkung. Zur Messung der Blutfette (LDL- und HDL-Cholesterine sowie Triglyzeride) ist deshalb eine Blutentnahme im nüchternen Zustand notwendig.
  3. Untersuchung der Gefäße. Indem der Arzt den Puls an Beinen und Hals tastet und mit dem Stethoskop abhört, kann er ermessen, ob eventuell eine Arterienverkalkung vorliegt. Ein genaueres Bild erhält er mit einer Ultraschall-Doppleruntersuchung der Beinarterien und einem Elektrokardiogramm (EKG).
  4. Nierenuntersuchung. Ein Hinweis auf eine Nierenfunktionsstörung liefern Eiweißausscheidungen im Urin. Auch die Bestimmung des sogenannten Kreatinins im Blutserum gibt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit der Nieren.

Wenn ein Verdacht auf eine diabetische Folgeerkrankung besteht, werden häufigere Untersuchungen, eventuell bei einem Spezialisten, notwendig.

Einmal im Jahr steht für jeden Diabetiker zudem eine Kontrolluntersuchung beim Augenarzt an. Patienten, die bereits länger als zehn Jahre unter Diabetes mellitus leiden, sollten ihre Augen halbjährlich untersuchen lassen. Um zu prüfen, ob sich die Gefäße in der Netzhaut durch den Diabetes verändert haben, wird der Arzt die Sehschärfe kontrollieren und eine Spiegelung des Augenhintergrundes vornehmen. Auch ein jährlicher Zahnarztbesuch ist Diabetikern unbedingt anzuraten: Durch den hohen Blutzucker kann es im Mundbereich zu Störungen der Wundheilung und zu Pilzinfektionen kommen.