Die 3 häufigsten Probleme beim Essen

Kind vor Süßigkeitenberg
© Thieme Verlagsgruppe

Für jüngere Kinder ist die Auswahl von Nahrungsmitteln nach Gesichtspunkten wie Kohlenhydratgehalt oder Fettanteil völlig unverständlich. Wie vieles andere in diesem Alter hängen Vorliebe und Abneigung für bestimmte Speisen davon ab, welche Erfahrungen das Kind bisher damit gemacht hat. Dabei wird das angebotene Essen danach beurteilt, wie es gerade schmeckt, wie es aussieht und wie interessant es ist. Daher ist verständlich, dass graue Vollkornnudeln mit einer bleichen Soße im Vergleich zu Spaghetti mit kräftig rotem Ketchup schon rein optisch geringe Chancen haben.

Vor allem bei jüngeren Kindern gehört das Essen zu den Dingen, die sie entdecken und ausprobieren wollen. Während Erwachsene vorwiegend auf den Geschmack und auf die Sättigung beim Essen achten, beziehen Kinder Nahrungsmittel in ihre Erlebniswelt mit ein. Sie werden dabei häufig von den Eltern durch den Satz: "Spiel nicht mit dem Essen" gestört.

Die 3 häufigsten Probleme:

Problem 1: Alles sofort haben

Typisch für jüngere Kinder ist es, dass sie interessante Ereignisse kaum abwarten können und begehrenswerte Dinge sofort haben wollen. Das hängt damit zusammen, dass in dieser Altersstufe Gefühle den meisten Einfluss auf das Verhalten haben. Diese kindlichen Eigenheiten kann man beim Essen sehr gut beobachten. Je jünger ein Kind ist, umso rascher möchte es seinen Hunger oder Durst gestillt haben.

Problem 2: Nicht aufessen wollen

Vor allem Kinder unter 4 Jahren hören sogleich auf zu essen, wenn sie das erste Gefühl der Sättigung erreicht haben oder aber auch andere Aktivitäten für ihre Bedürfnisse an Bedeutung gewinnen. Hier sollten die Kinder durch äußere Anregungen unterstützt werden, die nötige Mahlzeit aufzuessen. Dazu gehören Belohnungen, aber auch maßvolle Disziplin schadet nicht und hilft, feste Essgewohnheiten einzuprägen.

Problem 3: "Langsamesser"

Manche Kinder entwickeln sich zu ausgesprochenen "Langsamessern", und der Verzehr eines Brötchens kann mitunter eine Stunde dauern. Solchen "Langsamessern" sollte man die Portionen auf großen Tellern servieren, damit die Nahrungsmenge klein aussieht. Auch hilft es, wenn eine lustige Küchenuhr (z.B. mit Tiermotiven) gestellt wird. Hat das Kind noch rechtzeitig vor dem Klingeln aufgegessen, kann es dafür eine kleine Belohnung geben. Scheint der "Langsamesser" eher den Geschmack der Speisen zu meiden, sollten Sie sich an die Ernährungsberatung wenden, um Hypoprobleme zu vermeiden.