Der Begriff „Ketone“ oder „Ketonkörper“ bezeichnet Abbauprodukte des Fettstoffwechsels. Wenn Körperzellen über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend Glukose erhalten – im Hungerzustand, bei einer ketogenen Diät oder wenn im Fall von Typ-1-Diabetes nicht ausreichend Insulin vorliegt –, verbrennt der Körper Fett statt Glukose. Die dabei entstehenden Ketone können die Zellen nutzen, um ihren Energiebedarf zu decken.
Dieser Vorgang ist an sich unproblematisch. Durch sehr hohe Ketonkonzentration kann es aber zu einer Übersäuerung des Bluts, einer sogenannten diabetischen Ketoazidose (DKA), kommen. Diese tritt vor allem bei Menschen mit Typ-1-Diabetes auf. Besonders gefährdet sind Typ 1er, die neben Insulin auch SGLT-2-Hemmer erhalten (bislang nur in Studien, der Wirkstoff ist für die Therapie von Typ-1-Diabetes in Deutschland noch nicht zugelassen).
Um diese Stoffwechselentgleisung zu vermeiden, sollten bei hohen Glukosewerten (über 250 mg/dl bzw. 13,9 mmol/l) immer Ketone gemessen werden. Dies kann durch Ketonmessung im Blut oder im Urin erfolgen. Eine Messung in der Atemluft, wie sie zur Überprüfung einer ketogenen Ernährungsweise vermarktet wird, ist hingegen nicht geeignet für Menschen mit Diabetes. Während normale Ketonlevel im Blut unter 0,6 mmol/l liegen, kann dieser Wert bei einer ketogenen oder Low-carb-Ernährung auf bis zu 3,0 mmol/l steigen. Ein Verdacht auf diabetische Ketoazidose bei Menschen mit Typ-1-Diabetes liegt bei Ketonwerten über 3,0 mmol/l nahe.