Zöliakie

Zöliakie, auch als Sprue bekannt, ist eine Autoimmunerkrankung, die vor allem den Dünndarf betrifft. Bei Zöliakie wird durch das Getreideeiweiß Gluten (Klebereiweiß), welches in Weizen, Roggen, Gerste und Hafer vorkommt, die Bildung von typischen Antikörpern im Blut der Betroffenen angeregt. Einer der Antikörper richtet sich gegen die Zellen der Dünndarmschleimhaut. Der normale Aufbau der Dünndarmschleimhaut wird angegriffen und letztlich zerstört.

In der Folge kann die geschädigte Darmschleimhaut ihre Aufgabe, Nährstoffe aufzunehmen, nicht mehr erfüllen. Aufgrund der Entzündungen entstehen Verdauungsbeschwerden und mit der Zeit Mangelerscheinungen bei eigentlich vollständiger Ernährung. Um die Gesundheit aufrecht zu erhalten, muss bei Zöliakie vollständig und ein Leben lang auf Gluten verzichtet werden.

Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes tritt die Zöliakie signifikant häufiger auf als in der Durchschnittsbevölkerung: Während bei weniger als 1% der Allgemeinbevölkerung Zöliakie auftritt, erkranken 3% bis 6% der Menschen mit Typ-1-Diabetes an Zöliakie. Darum wird empfohlen, Menschen mit mit Typ-1-Diabetes einmal jährlich auf Zöliakie-spezifische Antikörper zu testen. Denn bei Menschen mit Typ-1-Diabetes treten oft nur milde Symptome auf, so dass die Zöliakie bei ihnen oftmals erst spät erkannt wird. Bei Typ-2-Diabetes hingegen kommt die Autoimmunerkrankung nicht häufiger vor als in der allgemeinen Bevölkerung.