Bolus-Rechner unterstützen als technisches Hilfsmittel auf Basis von bestimmten Algorithmen Menschen mit Diabetes bei der Kalkulation der passenden Insulindosis – sei es bei Mahlzeiten, zur Korrektur von zu hohen Blutzuckerwerten oder bei einer Kombination von beidem (siehe auch Bolus-Insulin). Bolus-Rechner sind sowohl in Insulinpumpen als auch in manchen Blutzuckermessgeräten integriert. Als dritte Möglichkeit gibt es separate Bolus-Rechner, etwa in Form einer App für das Smartphone. Aber Achtung: Solche Apps sind meist keine Medizinprodukte, die Qualitätskontrollen unterliegen.
Damit ein Bolus-Rechner die richtige Insulindosis kalkulieren kann, müssen die einzelnen Parameter korrekt eingegeben werden, die der zugrundeliegende Algorithmus benötigt. Diese sind: Insulinwirkzeit, Kohlenhydratfaktor, Korrekturfaktor, sowie Zielwert oder Zielbereich. Teilweise sind auch weitere Angaben wie der Glukoseanstieg nach der Mahlzeit und die Glukoseverweilzeit im Anstieg nach der Mahlzeit nötig.
Die Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Technologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft e.V. (AGDT) weist darauf hin, dass die aktuellen Bolus-Rechner auf Blutglukosewerte und nicht auf Gewebeglukosewerte ausgerichtet sind. Außerdem zitiert die AGDT Studien, die zeigen, dass eine Insulindosisberechnung ohne technisches Hilfsmittel nur bei etwa 40 % der Menschen mit Diabetes korrekt durchgeführt wird. Durch die Nutzung eines Bolus-Rechners kann – bei korrekter Eingabe der Parameter – folglich die Therapie des Diabetes verbessert werden.
Quellen: Diabinfo; AGDT (Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Technologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft e.V.)