Sauna und Diabetes: Was ist zu beachten?

Saunaaufguss, Lavendel und Handtücher
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Saunabesuche sind eine Wohltat für Körper und Geist – sie stärken das Immunsystem, fördern die Durchblutung und können sogar trockener Haut guttun. Mit guter Vorbereitung können auch Menschen mit Diabetes die Sauna sicher genießen. Blutzuckerkontrolle vor und nach der Sauna ist essenziell – besonders bei Insulintherapie sowie bei Nutzung von Pumpen und Sensoren. Wer auf seine individuellen Reaktionen achtet und die Technik richtig handhabt, kann die wohltuende Wirkung der Sauna sorgenfrei erleben.

Wichtige Regeln für den Saunabesuch mit Diabetes

  • Dauer: maximal 3 Saunagänge von je 15 Minuten 
  • Blutzucker checken: vor und nach dem Saunagang den Blutzuckerspiegel kontrollieren 
    • wichtig v.a. bei Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten (z.B. Insulin, Glibenclamid, Glimepirid, Repaglinide), die zur Unterzuckerung führen können
    • Zielwert vor und während der Sauna: mindestens 110 mg/dl bzw. 6,1 mmol/l, um eine Unterzuckerung zu vermeiden
    • zwischen den Saunagängen messen, insbesondere bei wenig Erfahrung mit der Stoffwechselreaktion auf Hitze
  • nicht mit vollem oder ganz leeren Magen saunieren
  • für den Notfall gewappnet sein: Traubenzucker, Obst und zuckerhaltige Getränke bereithalten
  • möglichst nicht alleine saunieren
  • Kreislauf entlasten: Aufgrund des Diabetes kann ein erhöhtes Risiko für Kreislaufprobleme bestehen. Statt eines Kaltwasserbades daher lieber frische Luft und kalte Güsse von den Füßen aufwärts.

Sauna und Insulin: Was muss ich beachten?

Hitze beschleunigt die Insulinaufnahme – dadurch kann es schneller und stärker wirken, was das Risiko für Unterzuckerungen erhöht. Insulinpflichtige Menschen mit Diabetes sollten daher besonders aufpassen. 

  • Wer gerade Insulin gespritzt hat, sollte den Blutzuckerwert zur Sicherheit vor dem Saunagang prüfen und mit einem Wert über 160 mg/dl bzw. 8,9 mmol/l in die Sauna gehen. 
  • Sollte es sich nicht vermeiden lassen, in der Zeit der stärksten Insulinwirkung das Schwitzbad durchzuführen, können Menschen mit Diabetes einer möglichen Unterzuckerung vorbeugen, indem sie bei kurzwirksamem Insulin Spritzstellen bevorzugen, an denen das Insulin langsamer wirkt, also Oberschenkel oder Gesäß.
  • Sollten Sie normalerweise einen Spritz-Ess-Abstand einhalten, so sollten Sie vor einem Saunagang darauf verzichten.
  • Mit einem Blutzuckertest zwischen den Saunagängen lässt sich überprüfen, ob diese Maßnahmen ausreichen. Ansonsten können sie eine Zwischenmahlzeit in Form von 1-2 BE/KE einführen. Alternativ können Sie auch eine Mahlzeit, die Sie ohnehin eingeplant haben, etwa eine Stunde vorziehen.  

Sauna mit Insulinpumpe, AID-System oder Sensor: Das ist wichtig!

Insulinpumpe

  • Patch-Pumpen: Hohe Temperaturen können den Insulinfluss beeinflussen. Daher ist es ratsam, die Pumpe vor dem Saunagang zu entfernen. Einige Hersteller raten dazu, Patch-Pumpen nicht über 40 °C zu tragen.
  • Schlauchpumpen: Wenn möglich, vor dem Saunagang abkoppeln und an einem kühlen Ort lagern. Falls das Insulin in der Pumpe zu heiß wird, kann es an Wirksamkeit verlieren.
  • Nach dem Saunagang prüfen, ob die Pumpe korrekt funktioniert und ob sich Luftblasen im Schlauch gebildet haben.

CGM- und FGM-Sensoren

  • CGM-Sensoren: Die Technik sollte vor dem Saunagang abgelegt werden. Bei unter der Haut eingesetzten Langzeit-Sensoren ist während des Saunabesuchs der Transmitter zu entfernen.
  • FGM-Sensoren: Die Technik muss nicht zwingend abgelegt werden. Aber Achtung: Hohe Temperaturen können die Messgenauigkeit von Sensoren beeinträchtigen. Die Werte können während und bis zu einer Stunde nach der Sauna unzuverlässig sein. Nach dem Saunabesuch blutig gegenmessen, um sicherzugehen, dass der angezeigte Wert korrekt ist. Sensoren können sich durch Schweiß oder Hitze lösen – daher vorher gut fixieren.

AID-Systeme (Automatisierte Insulin-Dosierung)

  • Manche Systeme bieten spezielle Algorithmen für Saunabesuche. Falls das nicht der Fall ist, kann sinnvoll sein, den Automatikmodus vorübergehend zu deaktivieren.
  • Nach dem Saunagang prüfen, ob Anpassungen nötig sind (z. B. temporäre Basalrate oder manuelle Korrektur).

Sauna hilft bei trockener Haut

Die Hitze der Sauna führt dazu, dass sich die Blutgefäße erweitern. Bei der Abkühlung an der Luft und im kalten Wasser ziehen sich die Arterien wieder zusammen: Eine gute Übung für die Gefäße, die sich günstig auf den Kreislauf auswirkt. Bessere Durchblutung nützt auch der Haut. Denn ein Diabetes stört den Wasserhaushalt des Körpers. Deshalb haben Menschen mit Diabetes häufig trockene Haut. Regelmäßige Saunabesuche fördern die Durchblutung und sorgen so für eine bessere Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff.