Nicht für alle Menschen mit Typ-2-Diabetes ist eine Behandlung mit Medikamenten notwendig: Zumindest zu Beginn der Erkrankung ist oft noch ausreichend Insulin im Körper vorhanden. Dieses wirkt aber nicht mehr richtig, so dass die mit der Nahrung aufgenommene Glukose nicht mehr in die Zellen geschleust werden kann. Dadurch kommt es zur Erhöhung des Blutzuckers, der auf Dauer zu verschiedenen Folgeerkrankungen führen kann. In der Regel beginnt eine Therapie des Typ-2-Diabetes daher mit einer sogenannten Basistherapie. Hierbei handelt es sich um die Empfehlung für eine Lebensstiländerung, also eine Steigerung der körperlichen Aktivität, eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und weitere Lebensstilmaßnahmen.
Wichtig ist, dass alle Betroffenen und ggf. ihre Angehörigen eine strukturierte, evaluierte und zielgruppenspezifische Schulung, bei Bedarf auch eine Wiederholungsschulung erhalten. Im Rahmen des Disease Management Programms (DMP) für Typ-2-Diabetes haben Patientinnen und Patienten einen Anspruch auf eine Schulung. Zentral sind weiterhin eine auf die Bedürfnisse und Ernährungsgewohnheiten abgestimmte Ernährungsberatung, Unterstützung bei der Gewichtsreduktion sowie die Motivation zu einer Steigerung der Bewegung (Sport, aber auch Alltagsbewegung). Hinzu kommt bei Nikotinkonsum eine Beratung zur Tabakentwöhnung.
Erst wenn diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind und die Basistherapie nicht (mehr) ausreicht, um die Stoffwechsellage entscheidend zu verbessern, kommt eine medikamentöse Therapie zum Einsatz. Um diese möglichst lange hinauszuzögern oder sogar die Menge der bereits eingesetzten Medikamente zu reduzieren, ist es sinnvoll, möglichst viele Risikofaktoren durch eine Lebensstilanpassung anzugehen. Aber auch wenn Medikamente zum Einsatz kommen, stellt die Basistherapie weiterhin eine gute Grundlage für das Leben mit Typ-2-Diabetes dar.