Positionspapier/Forderungen #WeiterbildungWeilPflegendeEsWertSind! des Landesverband NRW der DDH-M

Anlässlich des Tages der Pflegenden am 12. Mai 2022 hat der Landesverband Nordrhein-Westfalen der Deutschen Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M NRW) ein Positionspapier veröffentlicht. Der Verband fordert unter anderem eine strukturiertere diabetologische Fort- und Weiterbildung von Pflegekräften sowie die Schaffung von Anreizsystemen. diabetesDE hat an der Erstellung des Positionspapiers mitgewirkt.

Im Rahmen einer bundesweiten Analyse aller stationären Fälle mit und ohne Diabetes in den Jahren 2015 bis 2017 wurden zentrale Ergebnisse publiziert:

  • Rund 18 Prozent (circa drei Millionen) der 16,4 bis 16,7 Millionen stationären Fälle hatten eine Haupt- oder Nebendiagnose Diabetes (damit hatte jeder fünfte Patient im Kranken-haus einen Diabetes mellitus).
  • Die Zahlen beziehen sich auf diagnostizierten und bekannten Diabetes mellitus; wird der unerkannte Diabetes mitberücksichtigt, liegt die Prävalenz im stationären Bereich wahr-scheinlich noch höher! Und damit auch der Versorgungsaufwand!
  • Im Vergleich zu den Fällen ohne Diabetes lag die Verweildauer bei Menschen im Alter von 40 bis 49 Jahren und Typ-1-Diabetes mellitus signifikant höher als bei der Vergleichsgrup-pe (7,3 Tage versus 4,5 Tage).
  • Die Krankenhaussterblichkeit lag in Fällen mit Diabetes mellitus höher als bei den Fällen ohne Diabetes (vor allem in der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre: 3,7 Prozent versus 2,8 Prozent bei den Fällen ohne Diabetes).

Nur 17 Prozent der Kliniken haben eine diabetologische Qualifizierung (DDG-Zertifizierung) in Deutschland. Stoffwechselentgleisungen wie Hypo- und Hyperglykämie und Komorbidität erfor-dern ein flexibles und individuelles Management im stationären Setting. Die rasante Weiterent-wicklung der medikamentösen Therapie des Diabetes mellitus (Insuline, orale Antidiabetika, In-kretine) und die technologischen Neuerungen (Insulinpumpen, Glukosesensoren, Hybridsysteme) erfordern eine Expertise mit stetigem Bedarf der Wissensaktualisierung.