Gute Jahresvorsätze: Mehr bewegen! So klappt es.

Untertitel
Expertenchat mit Dr. Meinolf Behrens

Am 28. Januar 2021 findet der Experten-Chat zum Thema "Gute Jahresvorsätze: Mehr bewegen! So klappt es." mit Dr. Meinolf Behrens statt. Er beantwortet Ihre Fragen live am Donnerstag zwischen 17:00 und 19:00 Uhr.

Dr. Meinolf Behrens
© www.zwo-fotodesign.de

Dr. Meinolf Behrens

Arzt für Innere Medizin
Diabetologe DDG
Sportmedizin
Ernährungsmedizin
Diabeteszentrum Minden

Bismarckstraße 43
32427 Minden
Deutschland

Protokoll der Sprechstunde

  • Betreff: Diabetes Typ 1

    Frage

    Guten Tag Herr Dr. Meinolf Behrens, können sie mir im Ruhrgebiet einen Diabetologen empfehlen? Der seinen schwerpunkt auf Ganzheitliche Medizin ausgelegt hat. Sonnige Grüße Herr Sonntag Kurz etwas zu meiner Person: 43 Jahre Sportler 187cm / 78 Kg 22 Jahre Diabetes Hba1c 7,8 Wohlbefinden liegt bei 3 auf einer Skala bis 10.

    Antwort

    Sehr geehrter Ralf S,

    vielen Dank für Ihre Frage. Leider kann ich Ihnen keine konkreten Namen nennen. Auf der Homepage der Deutschen Diabetes Gesellschaft finden Sie eine Übersicht über zertifizierte Diabetespraxen.

    Link: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/behandlung/zertifizierte-einrichtungen

    Ich bin sicher, dass die Seite Sie bei der Suche nach dem richtigen Diabetologen/ der richtigen Diabetologin gut unterstützen kann.

    Viele Grüße aus Minden und viel Erfolg bei der Suche

    Dr. Meinolf Behrens

  • Betreff: Sport für 4jährigen Jungen

    Frage

    Gibt es praktische Ratgeber, um abwechslungsreiches Angebot für Kinder zu machen? Welche Belastungen sind angemessen, worauf ist zu achten?

    Antwort

    Sehr geehrter Berthold W.,

    vielen Dank für Ihre Frage. Auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention finden Sie eine sehr schöne Übersicht zu Bewegungsmöglichkeiten gerade in Coronazeiten, insbesondere auch für Kinder unterschiedlicher Altersstufen.

    Link: DGSP • Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V. - In Bewegung bleiben in Zeiten des Coronavirus

    Pauschal kann man die Belastungsfrage leider nur schwer beantworten. Die Belastung hängt vom Alter und Gesundheitszustand der Kinder ab. Entscheidend ist, dass die Kinder Spaß an der Bewegung und am Sport haben.

    Viele Grüße aus Minden und viel Spaß bei der Bewegung mit den Kindern

    Dr. Meinolf Behrens

  • Betreff: Mehr bewegen! So klappt es.

    Frage

    Hallo Herr Behrens,

    ich mache seit dem 1. Januar zwei Mal die Woche Sport (Walken und YoutTube-Videos mit leichtem Krafttraining). Im Internet lese ich immer wieder, dass man zum Muskelaufbau Eiweiß-Shakes oder Protein-Riegel essen soll. Stimmt das? Was empfehlen Sie?  

    LG Marta

    Antwort

    Hallo Marta,

    vielen Dank für die interessante Frage. Ich gehe davon aus, dass Sie ein gesundheitsorientiertes Kraft-Ausdauer-Training verfolgen. Ein solches Training empfehlen wir gerade Menschen mit Diabetes. Auch für ein gesundheitsorientiertes Training ist ein gewisser Muskelaufbau wünschenswert. Dazu Bedarf es aber keiner Eiweiß-Shakes oder Eiweiß-Riegel zwingend. Eine ausgewogene Ernährung ist da sicherlich ausreichend. Kraftsportler oder auch Bodybuilder haben einen deutlich höheren Eiweißbedarf. Für diese Sportler machen Proteinshakes und Proteinriegel durchaus Sinn.

    Viele Grüße aus Minden und viel Spaß beim Training

    Dr Meinolf Behrens

  • Betreff: Mehr bewegen! So klappt es.

    Frage

    Lieber Herr Behrens,

    ich habe neulich gelesen, dass man mindestens 10.000 Schritte pro Tag zurücklegen soll. Das schaffe ich im Alltag nicht, vorallem jetzt wo ich im Homeoffice bin. Beim aktuellen Wetter bin ich abends auch nicht sonderlich motiviert, noch mal rauszugehen. Stimmt das mit den 10.000 Schritten wirklich? Das schaffe ich leider nicht, zumindest nicht unter der Woche, wenn ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze. 

    Viele Grüße

    Karin
     

    Antwort

    Liebe Karin H,

    nach einer großen Studie legt der Deutsche durchschnittlich 5200 Schritte am Tag zurück. Besonders aktive Menschen schaffen tatsächlich 10000 Schritte täglich. Die schaffe ich im Berufsalltag auch nicht.

    Aber schon eine Steigerung von 2000 Schritten tgl zeigt positive Effekte auf die Herzgesundheit. Die 10000 Schritte sind kein absolutes Muss. Jeder Schritt zählt. Zudem berücksichtigt die Schrittzahl letztlich ja auch nicht die Intensität der Bewegung, man kann eben langsam, zügig oder sehr schnell gehen. Vielleicht versuchen Sie bei Ihrer begrenzten Zeit Ihre Gehstrecke etwas kontinuierlich etwas schneller zu meistern. 7000 zügige Schritte sind für die Gesundheit sicher genauso wertvoll wie 10000 langsame Schritte.

    Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Bewegung!

    Dr Meinolf Behrens

  • Betreff: Mehr bewegen! So klappt es

    Frage

    Sehr geehrter Herr Dr. Behrens,

    mein Arzt hat bei mir im letzten Jahr Prädiabetes festgestellt. Ich soll abnehmen. Also habe ich versucht meine Ernährung umzustellen. Mehr Obst und Gemüse, weniger Weizen und Süßes. Sport soll ja das Diabetesrisiko senken. Deshalb möchte ich jetzt auch mehrmals die Woche Sport machen. Was ist in Ihren Augen besser – Kraft- oder Ausdauertraining?

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas

    Antwort

    Sehr geehrter Andreas L,

    vielen Dank für diese wichtige Frage.

    Körperliche Aktivität in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung und Gewichtsreduktion senkt das Diabetesrisiko. Das hat man in vielen großen Studien zeigen können.

    Ihre Frage kann man ganz klar beantworten: beides ist wichtig. Machen sie ein gesundheitsorientiertes Kraft-Ausdauertraining. Das Ausdauertraining stärkt Ihr Herz-Kreislaufsystem und verbessert die Stoffwechsellage und unterstützt Sie bei der Gewichtsreduktion. Das Krafttraining (wir sollten besser von Muskeltraining sprechen) kräftigt Ihre Muskulatur. Eine intakte aktive Muskulatur sendet zahlreiche Botenstoffe aus (wirkt wie ein Organ) mit positiven Effekten auf den Stoffwechsel. Zudem bietet die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining auch einfach mehr Abwechslung. Sehr schön, dass Sie Ihren Prädiabetes so konsequent behandeln.

    Viel Erfolg dabei und beste Grüße aus Minden

    Dr. Meinolf Behrens

  • Betreff: Mehr bewegen! So klappt es

    Frage

    Hallo! 

    Ich bin 22 Jahre alt, habe Typ-1-Diabetes und mache sehr gerne Sport, am liebsten Kick-Boxen und Ausdauertraining. Aber leider unterzuckere ich immer recht schnell. Kann man da etwas tun? 

    Vielen Dank für eine Antwort! 

    Gruß, Lea

    Antwort

    Hallo Lea,

    ja, die Unterzuckerungen beim Sport sind leider oft ein Problem für Sportler mit Typ-1-Diabetes. Grundsätzlich hängt das Unterzuckerungsrisiko neben vielen anderen Faktoren auch von der Sportart ab. Beim Ausdauersport ist das Unterzuckerungsrisiko am größten, bei Mannschaftssportarten wie Fußball oder Handball erfahrungsgemäß geringer und bei extrem Kraftsportarten sieht man oft sogar einen Anstieg der Blutzuckerwerte. Bei Sportarten mit Unterzuckerungsrisiko sollte der Ausgangszucker vor dem Sport in Abhängigkeit von Intensität und Ausdauer zwischen 150 und 180 mg/dl. Dazu kann man vor dem Sport zusätzliche Kohlenhydrate zu sich nehmen oder den Insulinbolus vor der letzten Mahlzeit vor dem Sport reduzieren (macht aber eigentlich nur Sinn wenn der Sport zeitnah nach der Mahlzeit erfolgt). Insulinpumpenträger haben die Möglichkeit bereits 90 Minuten vor dem geplanten Sport die Basalrate deutlich zu reduzieren (um bis zu 80 %). Es gibt leider keine Patentlösung, jeder reagiert unterschiedlich. Man braucht ein gutes Diabeteswissen, Körpergefühl und manchmal auch etwas Fantasie. Gute Tipps gibt es übrigens in der Diabetes und Sportfibel von Ulrike Thurm und Bernhard Gehr.

    Viele Grüße aus Minden und viel Spaß beim Kickboxen und Ausdauertraining

    Dr. Meinolf Behrens

  • Betreff: Mehr bewegen! So klappt es

    Frage

    Hallo Dr. Behrens,

    unser Sohn hat Diabetes Typ1 und trägt eine Pumpe. Er wird im Sommer eingeschult. Richtigen Sport (außer verstecken, fangen etc.) hat er noch nicht gemacht. In der Schule wird er regelmäßig Sportunterricht haben. Spricht etwas dagegen, dass er daran teilnimmt? Was müssen wir beachten? Vielleicht können wir den Sportlehrer irgendwie vorbereiten? 

    Vielen Dank für Ihre Hilfe! Familie K.

    Antwort

    Hallo Anita K und Familie,

    Kinder mit Typ-1-Diabetes können und sollen ganz normal am Sportunterricht teilnehmen. Ihre Sorge, dass es vielleicht beim ungewohnten Schulsport zu einer Stoffwechselentgleisung kommt, kann ich natürlich gut verstehen.Ich bin aber sicher, dass sich IhrSohn gut mit seiner Pumpe und seinem Stoffwechsel auskennt. Trotzdem ist es natürlich wichtig und hilfreich, dass Sie sich vorab einmal mit Klassen- und Sportlehrer*in einmal in Verbindung setzen. Für Lehrer*innen gibt es eine sehr schöne Broschüre von Diabetesde: https://www.diabetesde.org/system/files/documents/fileadmin/users/Patie…

    Hilfreich ist es natürlich, wenn Sie insbesondere während der Sportstunden telefonisch erreichbar sind. Das gibt Ihnen, aber auch den Lehrer*innen die nötige Sicherheit. Traubenzucker, ein zuckerhaltiges Getränk oder Glukosegel gehören natürlich in die Sporttasche.

    Viele Grüße aus Minden und einen schönen Schulstart für Ihren Sohn (hoffentlich dann ohne Maske)

    Dr. Meinolf Behrens