Am 12. Dezember 2019 findet der Experten-Chat zum Thema "Weihnachten mit Stolle und Co., aber gesund – oder lieber doch nicht?" mit Diabetesberaterin Michaela Berger statt. Sie beantwortet Ihre Fragen live am Donnerstag zwischen 17:00 und 19:00 Uhr.
Michaela Berger wünscht eine frohe Advents- und Weihnachtszeit und gibt einen leckeren Rezept-Tipp auf den Weg:
Nusstorte:
Zutaten: 200 Gramm Haselusskerne, 120 Gramm Zucker, 6 Eier, 4 bittere Mandeln.
Zubereitung: Eigelb und Zucker schaumig rühren, die Nüsse und bittere Mandeln durch die Mandelmühle drehen, zu den Eigelb geben und gut verrühren. Das Eiweiß zu Schnee schlagen und darunterziehen. In Silikonform 20 Minuten bei mittlerer Hitze backen. Nach Belieben mit Schlagsahne verzieren.
Pro Stück zum Weihnachtskaffee 2KHE/BE.

Michaela Berger
Hohengraper Weg 20
13053 Berlin
Deutschland
Protokoll der Sprechstunde
Betreff: Metformin und häufiger Stuhlgang
FrageIch bin Diabetiker 2. Nehme 2xMetformin 850. Nebenwirkung Häufiger Stuhlgang. Besonders nachts lästig. Diabetologe sieht keine Lösung ist aber mit Langzeitwert zwischen 6.9 und 7.2 zufrieden. Nüchternwert zwischen 170 und 190. Gibt es alternative Medikamente? Danke .
AntwortHallo Herr S.,
Manche Diabetiker vertragen Metformin jedoch nicht und reagieren mit Durchfall darauf. In einigen Fällen reicht das Mittel alleine auch nicht aus, um den Blutzuckerspiegel bei Diabetes im normalen Bereich zu halten.
Reicht die Behandlung mit Metformin alleine nicht aus, kann der Arzt alternativ Janomed verschreiben. Dabei handelt es sich um ein Kombinationspräparat.
In Janomed ist Metformin enthalten, zusätzlich aber noch Januvia. Die beiden Medikamente haben eine unterschiedliche Wirkungsweise.
Metformin hemmt den Stoffwechselprozess in der Leber, bei der Glucose aus Aminosäuren gebildet wird. Zudem verbessert es die Aufnahme von Glucose über Muskelzellen und reduziert dabei die Aufnahme von Glucose über den Darm.
Januvia dagegen fördert die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse, allerdings nicht so stark wie andere Diabetes-Medikamente mit der gleichen Wirkungsweise. Deswegen ist die Gefahr einer Unterzuckerung durch Januvia auch nicht so groß.
Wird nach einer Alternative zu Metformin gesucht aufgrund einer Unverträglichkeit oder weil das Mittel aufgrund von Leberschäden nicht gegeben werden darf, kommt Januvia alleine zum Einsatz.
Ein Versuch wäre es wert.
Freundliche GrüßeMichaela Berger
Beirat diabetesDEBetreff: Weihnachten mit Stolle & Co.
FrageIch habe seit kurzer Zeit die Diagnose Typ 2 Diabetes und bin geschockt. Versuche jetzt irgendwie durch gute möglichst zuckerfreie und kohlenhydratharme Ernährung den Blutzucker in den Griff zu bekommen. Ich möchte halt nicht so gerne ein Medikament nehmen und es erstmal so versuchen. Nur dass ich feststelle, dass es gar nicht so einfach ist. Ich ernähre mich schon lange vegetarisch und weiß nicht so recht was ich essen soll, weil meine Ernährung bisher sehr kohlehydrathlastig war (Brot, Reis, Nudeln usw. Ich habe gehört, dass Obst auch nicht so gut sein soll? Aber nur Gemüse, das kann es doch nicht sein? Würde es genügen wenn ich auf Vollkornprodukte umstelle? Bin für Ihre Meinung und Hinweise sehr dankbar! LG Denise
AntwortHallo Denise,
bei Diabetes Typ 2 spielen die Kalorien aus Stolle, Kuchen, Weißmehl Produkten und Süßigkeiten eine anzurechnende Rolle.
Ich empfehle gern Weizenmehl dunkel Type 1050, weil es viele Ballaststoffe enthält und den Blutzucker nicht so rasch ansteigen lässt.
Gern auch Dinkel-und Vollkornbrot.
Verbote gibt es für Sie gar keine, alles in Maaßen ist erlaubt.
Gesunde Ernährung wäre jedem Menschen zu empfehlen, so zB 2 Handstücke Obst am Tag. 2x 2 Hände voll Gemüse, gedünstet oder als Rohkost.
Milch ist ein Nahrungsmittel, bitte nicht als Getränk verwenden, sondern dann 1,5 bis 2,0 Liter Wasser.
Zeigen Sie Mut, trotzen Sie der aufgebenden Beta-Zelle und laufen Sie dem Diabetes davon, nämlich täglich 2x 30 Minuten so schnell Sie es schaffen.
Mit einer stark kalorienreduzierten Kost, vermehrter körperlicher Aktivität und einer deutlichen Gewichtsabnahme lässt sich ein Typ-2-Diabetes ohne Tabletten in den Griff bekommen.Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und erholsame Feiertage
Michaela Berger
Beirat diabetesDEBetreff: Weihnachten mit Stolle & Co.
FrageHallo, ich bin gerade 28 Jahre geworden und habe die Diagnose Diabetes Typ 2 vor einem halben Jahr erhalten. Habe es ehrlich gesagt nicht so ernst genommen, da man ja erstmal keine Beschwerden hat und mich weiter so ernährt wie immer. Ich habe täglich Schokolade gegessen und täglich 1-2 Liter Cola getrunken (Jahrelang). Vor einer Woche war ich morgens beim Hausarzt der hat bei mir den Blutzucker gemessen. Ergebnis: 288 Er sagte mir, ich müsse dringend etwas an meiner Ernährung tun. Nehme morgens und abends eine Metformin 500mg Zu mir: 1. Ich liebe Döner, darf ich 1 Döner / Yufka pro Woche essen? 2. Wie sieht es mit Schokolade aus? Darf ich ab und zu mir auch Schokolade gönnen? 3. Welche Werte sind normal, welche Werte sind zu hoch? Ich lese im Internet immer andere Zahlen die mich verunsichern. 4. Wie oft und wann sollte ich messen? Mein Arzt meine es reicht wenn ich 1x pro Woche an einem Tag wie folgt messe... Vielen Dank für Ihre Hilfe. Maximilian
AntwortHallo Herr R.,
damit es Ihnen möglichst lange gut geht , müssen Sie Ihren Lebensstil verändern.
Ich erwähne nun den Döner:
Kalorien & Nährwerte je Portion
Hähnchen-Döner mit Salat und Soße: 350 g / 626 kcal
Döner Kebab mit Kalb, Gemüse, Salat und Soße: 350 g / 754 kcal
Hähnchen-Döner mit Gemüse, Salat und Soße: 350 g / 663 kcal
Gemüse-Döner mit Salat und Soße: 350 g / 623 kcalSo ein Döner wäre in Ihrem Fall eine komplette Mahlzeit und nicht einfach so zwischendurch.
Bemühen Sie sich Weizenmehlprodukte zu meiden und versuchen Sie es mit Roggen, Hafer, Dinkel und Vollkornbrot.
Schokolade wieder mit Genuss im Mund zergehen lassen, die Schokolade mit 70% Kakaoanteil, davon am Wochenende 2 Streifen .
Blutzucker-Zielbereich:
Der liegt bei Gesunden zwischen 80 und 120 mg/dl (4,4 und 6,6 mmol/l). Bei Menschen mit Diabetes wird dieser Zielbereich vom Arzt dagegen individuell festgelegt.
Bei einem Typ-2-Diabetiker sollte der Nüchtern-Blutzuckerwert vor einer Mahlzeit zwischen 80 und 120 mg/dl liegen.
Der Blutzucker wird nüchtern und vor den Mahlzeiten gemessen. Ich empfehle , um den Patienten individuell kennen zu lernen, immer auch 2h nach einer Mahlzeit zu messen. Zu dieser Zeit hat der Blutzucker den meist höchsten Wert erreicht.
Das ganze Procedere gern über eine Woche, täglich, um den Stoffwechsel besser ein zu schätzen.
Danach empfehle ich 1 Tagesprofil in der Woche, an unterschiedlichen Tagen, denn jeder Tag zeigt eine andere Tendenz.
...und bitte immer den Körper in Bewegung halten.
Viel Glück und bewegte Feiertage.
MfG
Michaela Berger
Beirat diabetesDEBetreff: Weihnachten mit Stolle & Co.
FrageGuten Abend, meine Mutter hat Diabetes Typ 2 seit etwa einem Jahr. Sie nimmt morgens eine halbe Metformin-Tablette 800 (warum eigentlich nicht gleich eine 400er? Gibt es das nicht?) Sie nimmt ihren Diabetes nicht so ernst. Ist bei ihrem Lebensstil weitgehend geblieben. Ich mache mir Sorgen. Sie trinkt immer gerne mal einen Wein oder Bier und isst auch sehr fettig und süß. Wenn sie mal „normale“ Werte hat, meint sie ,dass ja alles in Ordnung sei. Aber sie nimmt ja auch die Tabletten, die ihre Werte ja auch moderat halten sollten. Um tatsächlich Fortschritte zu erkennen müsste sie doch jetzt mal langsam die Dosierung reduzieren können, oder? Ansonsten hält sich der Körper doch auf einem Status Quo?! Ihr Hba1c Wert liegt auch bei etwa 6,5. Sollte der nicht niedriger sein bzw. mal niedriger werden, um die Tabletten zu reduzieren und bestenfalls darauf verzichten zu können? Wie sieht eine so genannte „Heilung“ beim Diabetes Typ 2 aus? Ich riet ihr zu mehr Sport und ausgewähltem Essen (weniger KH). Gibt es einen Richtwert an KH, den ein Mensch mit Diabetes Typ 2 nicht überschreiten sollte? Danke für Ihre Einschätzung Viele Grüße Klaudia
AntwortHallo Klaudia,
nach neuesten Erkenntnissen ist der HBa1c Wert Ihrer Mutter nicht zu beanstanden.
Trotzdem stimmt mich der genannte Lebensstil Ihrer Mutter nachdenklich.
Es gibt drei Feinde im Leben eines Menschen mit und ohne Diabetes.
"Zucker, Fett und Alkohol"
Das Medikament Metformin ist noch immer Mittel der ersten Wahl.
Es hemmt die Neubildung von Glukose in der Leber. So gelangt weniger vom Körper produzierter Zucker ins Blut. Außerdem lässt es die Zellen auf das blutzuckersenkende Insulin wieder besser ansprechen. Weitere vermutete Effekte: Metformin verbessert den Blutzucker durch Wirkung auf den Darm und das Gehirn.Von einer Heilung des Diabetes mellitus sprechen wir nicht, aber Ihre Mutter könnte durch gezielte Gewichtsabnahme und tägliche moderate Bewegung erreichen, dass das Insulin, wieder besser in die Zelle gelangt, heißt, dass Ihre Mutter normale Blutzucker Werte, wie Stoffwechsel gesund hätte.
Da Diabetes (noch) nicht weh tut, fehlt einfach die Akzeptanz der gesunden Veränderung.
MfG
Michaela Berger
Beirat diabetesDEBetreff: Weihnachten mit Stolle & Co.
FrageLiebe Frau Berger, ich habe seit einem halben Jahr Diabetes und bin verzweifelt wegen dem Essen: Ich mag keine Salat, Obst, Tomaten und Gurken. Ich kann leider nicht gut kochen und benutze damals oft die maggi fix Tüte zum Kochen. Wieviel Nudeln am Tag darf ich essen? Bis jetzt habe ich immer Gemüse, etwas Kartoffeln und Hähnchenfilet gekocht. Immer das gleiche essen sind auch doof. Darf ich trotzdem ab und zu fix Tüte kochen? Wie ist Ihre Erfahrung mit fertigprodukten (die ja sehr verschrien sind) Liebe Grüße Andreas
AntwortHallo Herr B.,
Ihre Aussage macht mich etwas traurig, denn Kochen und die zugehörige Zubereitung können viel Spaß bereiten.
Natürlich kann und darf ich Ihnen nur empfehlen, entscheiden müssen Sie.
Für eine Mittagsmahlzeit empfehle ich Ihnen 60 Gramm Nudeln roh gewogen .
Z.B. Spaghetti mit Tomatensauce 250g , entsprechen 315kcal und 50gKH.
Das heißt, bei Fertiggerichten ist wichtig, jeweils auf die Analyse, ltd. Etikett zu schauen Es sollten 60g KH für eine Mahlzeit ausreichend sein, mehr geht nicht, um dem Stoffwechsel nicht ein zusätzliches Risiko zu zu muten.
Als kleinen Tipp noch der genannte Rechner für alle erdenklichen Fertigprodukte.
https://www.diabetes-news.de/be-rechner
MfGMichaela Berger
Beirat diabetesDEBetreff: Weihnachten mit Stolle & Co.
FrageSehr geehrte Frau Berger, wie ist Ihrer Ansicht nach eine „normale“ positive Entwicklung bei einem Diabetes Typ 2? Hintergrund: Ich habe seit zwei Jahren diese Diagnose und versuche mit moderatem Sport (ich war immer schon Sportmuffel) und besserer Ernährung (Low carb wenn möglich) das Gewicht zu reduzieren. Da mein Stoffwechsel aber sehrt träge ist, habe ich seit Monaten keine Erfolge mehr. Ich will aber auch nicht auf alles verzichten müssen – das hält man ja nicht ewig durch! Wie kann ich nun noch vorgehen um mehr Erfolg zu haben? Ich will auch den Sport nicht übertreiben, da ich aus Erfahrung dann immer irgendwann überlastet bin und die Motivation ebenfalls einknickt. Können Sie mir einen Tipp geben, wie ich aus dieser „Nichts geht mehr“-Situation herauskomme? Danke für eine Antwort und herzliche Grüße Ludmilla T.
AntwortHallo Ludmilla,
zunächst verstehe ich Sie sehr. Manchmal tut es gut, einfach los zu lassen. Keine Verbote, keine Ermahnungen, keine Kritik an sich selbst.
Gerade wir Frauen, erleben oft das Problem, mit dem langsamer werdenden Fettstoffwechsel.
Aber dem Diabetes davon laufen ist schwer.
Auch ohne Sport können Sie aber schon einiges für Ihre Gesundheit erreichen:- Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein, wo immer dies möglich ist. Nutzen Sie z. B. die Treppe anstelle des Aufzugs, lassen Sie das Auto für kurze Strecken stehen und gehen Sie stattdessen zu Fuß, oder machen Sie in der Mittagspause einen Spaziergang nach dem Essen.
- Essen Sie täglich etwas Obst und Gemüse. Am besten beginnen Sie jede Mahlzeit mit einem Salat, Obst oder Gemüse.
- Bevorzugen Sie fettarme Lebensmittel, zum Beispiel bei Milch- oder Käseprodukten. Achten Sie auch bei Fleisch und Wurst auf möglichst wenig Fett.
- Achten Sie auf gesunde, kalorienarme Getränke. Statt Limonaden oder Alkoholika bevorzugen Sie besser Mineralwasser, Wasser oder ungesüßten Tee.
- Verzichten Sie auf kalorienhaltige Snacks wie Schokoriegel, Süßigkeiten und Fastfood. Für den Hunger zwischendurch sind Äpfel, Birnen, Tomaten oder Karotten besser geeignet.
- Achten Sie auch beim Kochen auf möglichst wenig Fett. Dünsten, Dämpfen und Foliengaren sind besser als Braten. Verwenden Sie Oliven- oder Rapsöl statt feste Fette wie Butterschmalz, Kokosfett oder Palmfett.
- Bevorzugen Sie bei der Auswahl von Lebensmitteln solche mit einem hohen Ballaststoffanteil, denn diese sättigen länger. Beispiele sind Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Hülsenfrüchte, Naturreis, Müsli.
- Bewegen Sie sich täglich 30 bis 60 Minuten. Ideal ist es, wenn Sie die Bewegung in Ihren Alltag einbauen können, zum Beispiel beim Weg zur Arbeit.
- Nutzen Sie für kleinere Strecken oder kurze Besorgungen das Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß anstatt das Auto zu nehmen. So sparen Sie nicht nur Benzin, sondern tun auch noch etwas für Ihr Gewicht.
- Machen Sie Sport in der Gruppe, wenn Sie sich gerne mit anderen zusammen bewegen. Feste Trainingszeiten und das Trainieren in der Gruppe unterstützen die Motivation.
- Wählen Sie eine Sportart mit leichter bis mittlerer Belastungsintensität, zum Beispiel Radfahren, Nordic Walking oder Schwimmen. Wenn Sie leicht schwitzen und sich beim Sport gut unterhalten können, ist die Belastung richtig.
Viel Erfolg und schöne Feiertage
Michaela Berger
Beirat diabetesDEBetreff: Weihnachten mit Stolle & Co.
FrageLiebe Frau Berger, ich spritze nun seit über einem Monat Lantus. Ich habe jedoch mit dem essen Probleme: ich esse morgens meistens zwei Mehrkornbrötchen oder zwei Scheiben Mehrkornbrot. Mittags habe ich dann einen BZ 85-130 – also ganz ok. Dann esse ich mittags Kartoffeln oder Nudel, abgewogen sodass ich etwa 2-4 BE habe. Abends bin ich dann bei einem BZ von 130-150 BZ. Zum Abendbrot esse ich zwei Scheiben Brot. Morgens wache ich dann mit einem BZ 160 auf und ich spritze abends schon 20 Einheiten Lantus – wie damit umgehen? Es ist ja eh schon nicht viel, was ich esse und ich bin mit diesen Rationen ja eigentlich schon unter meinem Kalorienbedarf (bin 1,75 m groß und wiege etwa 70 kg). Haben Sie einen Tipp? Danke und Gruß Richard
AntwortHallo Richard,
der Einsatz des Basalinsulins hat mit der Mahlzeitenaufnahme gar nichts zu tun.
Vielleicht würde Ihnen ein Analoginsulin in kleinen Einheiten 2-4iE pro Mahlzeit gut tun und Sie müssten nicht so spartanisch leben, denn auch mit Diabetes kann und darf Essen ein Genuss sein.
hier noch kurz die Beschreibung:
Insulinwirkung: Langwirksame Insuline für den Grundbedarf Analoginsulin Basal (lang wirkend)
Wirkung: allmählicher/gleichmäßiger Wirkeintritt nach 1 bis 2 Stunden, kein Maximum
Wirkdauer: 20(1) bis 24(2) Stunden
Nächtliche Hypoglykämien können verhindert werden; Nüchternblutzucker verringert.
Mischen mit anderen Insulinen ist nicht möglich.
Beispiele: Levemir (1), Lantus (2)
Meiner Meinung nach sind 20iE Lantus eventuell nicht ausreichend, ich empfehle auf 22iE zu erhöhen und engmaschig zu kontrollieren.
Eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz des Basal Insulins Tresiba.MfG
Michaela Berger
Beirat diabetesDEBetreff: Weihnachten mit Stolle & Co.
FrageHallo Frau Berger, ich habe in der Schwangerschaft eine Gestationsdiabetes bekommen, was ich mit Insulin behandeln musste. Nach der Geburt wurde mir im Krankenhaus gesagt das alles in Ordnung ist und der Diabetes nicht mehr da wäre. Jetzt 3 Monate später war ich beim Glukosetoleranztest. Schon der nüchterne Wert am Fingerblut gemessen war bei 111, da wusste ich eigentlich schon das das nicht gut ist. Die Auswertung des Venösen Blutes ergaben die Werte Nüchtern: 127, nach 60 min 258 und nach 120 min 219. Der Langzeit Zucker ergab einen Wert von 5,6. Also ist aus der Gestationsdiabetes ein Diabetes Typ II geworden. Sind die Werte wirklich zu sehen? Eher ok oder Katastrophe?
Was mich noch mehr interessiert ist die Ernährung. Da ich stille, bekomme ich auch weder Tabletten noch Insulin. Meine Diabetologin meinte ich solle bitte abnehmen damit ich die Diabetes wieder loswerde. Ich soll die Kohlenhydrate und den Zucker weglassen, das ist ja schön und gut, aber wie wirkt sich das auf meine Tochter (12 Wochen) und die Milchbildung aus? Da ich noch eine Weile stillen möchte, sollte der Milchfluss nicht stoppen und auch die Nährwerte sollen nicht schlechter werden. Ich danke Ihnen für Ihre Meinung. Viele Grüße Annetta
AntwortHallo Annetta,
zunächst gratuliere ich herzlich zu einem gesunden Kind.
Die Ursachen des Gestationsdiabetes liegen einerseits an verschiedenen Schwangerschaftshormonen, die zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führen, wie etwa Cortisol (welches die Produktion von Insulin hemmt), das humane Plazentalaktogen, Östrogen, Progesteron, und Prolaktin, die als Gegenspieler des Insulins fungieren und zu einer zunehmend höheren Insulinresistenz während der Schwangerschaft führen.Bekannt waren bisher kurzzeitige positive Effekte des Stillens auf den Stoffwechsel der Mutter. Mittlerweile gibt es Erkenntnisse, dass Stillen auch langfristig einem Typ-2-Diabetes der Mutter vorbeugt, wobei die Wirkung dosisabhängig zu sein scheint: längeres Stillen verringert das Risiko stärker. (Aune 2014) Wie seit langem bekannt, verringert sich für gestillte Kinder ganz allgemein das Risiko für späteres Übergewicht, was sich in Folge auf das Risiko für einen späteren Diabetes Typ 2 auswirkt. Dies gilt auch für Kinder diabetischer Mütter, wie verschiedene Studien belegen, unabhängig davon, ob die Mutter einen Gestationsdiabetes oder einen Diabetes Typ 1 hat.
Soviel zu dem gesunden Stillen.Prinzipiell sollten Sie während dem Stillen auf eine ausgewogene Ernährung achten und Ihrem Körper ausreichend Flüssigkeit zuführen. Essen Sie Vollkornprodukte, frisches, unbehandeltes Obst, viel Gemüse und vor allem Lebensmittel, die reich an Kalzium und Eisen sind.
Vermeiden Sie Weizenprodukte, schauen Sie mehr in Richtung Hafer, Dinkel und Roggen.
Bemühen Sie sich fettarm zu ernähren und möglichst wenig Süßigkeiten.
Jeder zweite Schwangerschaftsdiabetes ist Vorbote von Diabetes Typ 2 – DDG empfiehlt regelmäßige Blutglukosetests nach der Geburt.Noch als Nichtdiabetiker werden Menschen mit Blutzuckerwerten von unter 110 mg/dl (6,1 mmol/l) eingestuft. Für Diabetiker gilt für den Nüchternblutzucker ein Zielwert von unter 120 mg/dl (< 6,66 mmol/l). Der Blutzucker sollte sich 1-2 Stunden nach dem Essen höchstens bis auf 140 mg/dl (7,8 mmol/l) erhöhen.
An Bewegung fehlt es nach der Geburt eines Kindes meist nicht, aber es schwer die Pfunde nach der Schwangerschaft wieder los zu werden.
Ich wünsche viel Erfolg.
MfG
Michaela Berger
Beirat diabetesDEBetreff: Weihnachten mit Stolle & Co.
FrageMeine Schwiegereltern kommen an Weihnachten zu besuch. Mein Schwiegervater ist Diabetiker, darf nichts alkoholisches und soll/will auch nicht so viel fettige Sachen essen. Haben Sie Rezeptideen für Diabetiker? Besodners beim nachtisch bräuchte ich noch einen tollen Tipp. Es sollte aber nix "Langweiliges" wie "klassischen" (Äpfel, Orangen, Bananen...) Obstsalat (mit Fruchtzucker) sein ;-) Viele Grüße Benjamin
AntwortHallo Benjamin,
ich empfehle Ihnen Schneebälle mit Vanille-Sauce.
Zutaten:
2 Eier, 1/2 Liter Milch, 2 Teelöffel Kartoffelmehl, 50 Gramm Zucker,1 Päckchen Vanillezucker oder das Mark aus einer Vanilleschote.
Pro Portion: 2,5 KHE/BEZubereitung:
Die Eiweiß zu Schnee schlagen( mit einer Prise Salz), die Milch zum Kochen bringen, vom Herd nehmen und auf der heißen Milch den Eiweißschnee im zugedeckten Topf 10 Minuten ziehen lassen. Inzwischen die Eigelb mit dem Zucker und dem Vanille -zucker(Schote) 10 Minuten schaumig rühren.
Den festgewordenen Schnee mit einem Löffel ballenweise abstechen und in eine Glasschüssel geben. Die Milch mit dem angerührten Kartoffelmehl andicken, vom Herd nehmen, das schaumig gerührte Eigelb dazu geben, auf kleinem Feuer bis kurz vor dem Sieden erhitzen, über die Schneebälle gießen und sofort kalt stellen.Hier noch weitere Rezepte: https://www.diabetesde.org/rezept-anlasse/adventsrezepte
Guten Appetit und fröhliche FeiertageMichaela Berger
Beirat diabetesDE