Bluthochdruck und Diabetes

Bluthochdruck - Messgerät
© Thieme Verlagsgruppe

Viele Menschen mit Diabetes leiden an Bluthochdruck. Beide Erkrankungen sind zudem Teil des metabolischen Syndroms. Ein ständig überhöhter Blutdruck schädigt die großen und kleinen Blutgefäße, die unseren Körper mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Das Gefährliche an zu hohem Blutdruck ist, dass sich die Betroffenen fit und leistungsstark fühlen, solange sich keine schweren Folgen zeigen. Hoher Blutdruck bedeutet jedoch Dauerstress für unsere Blutgefäße und für viele andere Organe, wie das Herz, die Augen und die Nieren. Nicht nur Medikamente senken den Blutdruck. Menschen mit Diabetes können auch selbst etwas dafür tun.

Normaler und erhöhter Blutdruck

Der Blutdruck wird durch zwei Messwerte in der Einheit mmHg („Millimeter Quecksilbersäule”) angegeben. Bei einem gesunden Erwachsenen spricht man von einem normalen Blutdruck, wenn die Werte nicht über 140/85 mmHg liegen. Bluthochdruck liegt dann vor, wenn die Werte bei mehreren Blutdruckmessungen an unterschiedlichen Tagen erhöht sind. Dabei genügt es, wenn einer der beiden Werte zu hoch ist. Beispiele für einen Bluthochdruck sind also Werte wie 148/85, 135/105, 175/90, 210/115 mmHg.

Für Menschen mit Diabetes sollten die Blutdruckwerte etwas niedriger liegen als für gesunde Menschen. Ein optimaler Wert für Menschen bei Diabetes liegt bei 140/80 mmHg bei Messung in der Arztpraxis und 130/75 mmHg bei Messungen zu Hause.

Was kann ich tun?

Die Behandlung des Bluthochdrucks besteht aus zwei Maßnahmen: die Basistherapie und die Behandlung mit Medikamenten. Es gibt heute eine Vielzahl von sehr gut wirksamen Bluthochdruck-Medikamenten. Welche Therapie für Sie die richtige ist, entscheidet Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Die Grundlage jeder Bluthochdruck-Behandlung bildet allerdings die Basistherapie. Dieser Begriff bedeutet nichts anderes als eine gesunde Lebensführung. Versuchen Sie möglichst konsequent folgende Dinge in Ihrem Alltag umzustellen:

  • Reduzieren Sie, wenn möglich, Ihr Körpergewicht. Jedes Kilogramm senkt den Blutdruck um etwa zwei mmHg. Denken Sie dabei unbedingt an eine langfristige Ernährungsumstellung, denn schnelle Crash-Diäten bescheren Ihnen im Anschluss meist noch mehr Kilos als zuvor.
  • Wichtig ist eine gesunde Ernährung. Diese ist möglichst reich an pflanzlicher Kost und möglichst arm an tierischen Fetten. Ihr Essen sollte also fettreduziert sein und viel frisches Gemüse, Salat und einmal die Woche Fisch enthalten.
  • Was Sie auf jeden Fall sparen sollten, ist Salz: Reduzieren Sie die Aufnahme von Kochsalz auf höchstens fünf bis sechs Gramm pro Tag.
  • Alkohol ist ein Genussmittel, das Sie einschränken sollten. Bleiben Sie am besten unter etwa 30 Gramm Alkohol (Männer) bzw. 20 g Alkohol (Frauen) pro Tag. Das entspricht zwei kleinen Gläsern Bier oder Wein (Männer) bzw. einem kleinen Glas (Frauen).
  • Bewegung hat einen positiven Effekt auf den Blutdruck. Am besten geeignet sind Ausdauersportarten wie Wandern, Radfahren, Joggen, Walking oder auch Schwimmen. Der Sport sollte unbedingt regelmäßig durchgeführt werden. Einen ausreichenden Trainingseffekt erreichen Sie mit drei Mal Sport pro Woche über eine Dauer von 45 Minuten.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen. Zigarettenrauch trägt direkt zum Ansteigen des Blutdrucks bei. Sollten Sie es nicht allein schaffen, dann gibt es heute viele unterstützende Möglichkeiten: Fragen Sie dazu Ihren Arzt.

Durch diese Maßnahmen senken Sie Ihren Blutdruck auf natürliche Weise und vermeiden vielleicht sogar den Einsatz von Medikamenten