Die Abkürzung „MODY“ steht für „Maturity Onset Diabetes of the Young“, übersetzt also „Erwachsenendiabetes, der bei Jugendlichen auftritt”. Dabei handelt es sich um einen der „sonstigen spezifischen Typen“ von Diabetes, die auch unter dem Begriff „Typ-3-Diabetes“ zusammengefasst werden. Ein MODY tritt typischerweise unter 25 Jahren auf. Die Erkrankung geht auf bestimmte Mutationen auf den Genen des Glukosestoffwechsels zurück und ist erblich, daher tritt er familiär gehäuft auf. Da die Mutationen „dominant“ vererbt werden, findet man sie in jeder Generation der Familie.
Je nach betroffenem Gen unterscheidet man verschiedene Typen des MODY, von denen MODY Typ 1 bis MODY Typ 5 am häufigsten vorkommen. Schätzungen gehen davon aus, dass es sich bei 1 % bis 5 % der Diabeteserkrankungen um eine MODY handelt, häufig kommt es jedoch zu Fehldiagnosen als Typ-1- oder Typ-2-Diabetes. Charakteristisch für einen MODY ist das Fehlen diabetesspezifischer Antikörper. Bei einem Verdacht auf MODY kann der Nachweis durch einen Gentest erfolgen.
Gemeinsam ist den verschiedenen MODY-Typen, dass ihr Verlauf meist sehr schleichend beginnt und zumindest am Anfang keine Insulintherapie notwendig ist. Die klassischen Symptome des Typ-1-Diabetes wie starker Durst und häufiges Wasserlassen treten meist nicht auf. Die Zellen sprechen noch auf das restliche Insulin an, eine Insulinresistenz wie beim Typ-2-Diabetes liegt nicht vor. Die Therapie erinnert jedoch an Typ 2, weil zunächst blutzuckersenkende Medikamente gegeben werden. Bei einem leichten Verlauf kann in bestimmten Fällen auch eine Diät helfen.
Nach längerem Krankheitsverlauf wird auch bei einem MODY oft die Gabe von Insulin nötig. Genau wie bei den anderen Diabetes-Formen kann es aufgrund eines erhöhten Blutzuckerspiegels auch hier zu typischen Begleit- und Folgeerkrankungen z.B. an Füßen, Augen und Nieren kommen.