Regeln für autofahrende Diabetiker

Senioren fahren Auto
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Stoffwechsellage:

In erster Linie garantiert eine ausgeglichene Stoffwechsellage, dass Unterzuckerungen nur selten auftreten.

Blutzucker testen:

Testen Sie vor Antritt einer längeren Autofahrt Ihren Blutzucker. Ist er zu niedrig, beugen Sie durch Zufuhr von zusätzlichen Kohlenhydraten einer Hypoglykämie vor. Protokollieren Sie das Ergebnis.

Insulinmenge:

Spritzen Sie vor einer Fahrt niemals mehr als die übliche Insulinmenge. Halten Sie die vorgeschriebene Tageszeit für die Injektion gewissenhaft ein.

KH-Zufuhr:

Essen Sie vor einer Autofahrt niemals weniger Kohlenhydrate als sonst. Nehmen Sie lieber etwas mehr Kohlenhydrate auf.

Hypoglykämie-Verdacht?

Bei Verdacht auf eine beginnende oder abklingende Hypoglykämie darf eine Autofahrt nicht angetreten werden.

Gewohnheiten:

Halten Sie auch bei längeren Autofahrten immer an Ihrer gewohnten Ernährung fest, das gilt sowohl für die Haupt- als auch für die Zwischenmahlzeiten. Sie sollten nach jeder Stunde eine "Kleinigkeit" essen, alle zwei Stunden eine Bewegungspause machen und eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten zu sich nehmen. Nehmen Sie die vorbereiteten Zwischenmahlzeiten mit ins Auto.

Traubenzucker:

Schnell wirksame Kohlenhydrate in Form von Traubenzucker müssen im Auto griffbereit sein. Auch die Mitreisenden müssen wissen, wo sie im Notfall zu finden sind. Als besonders praktischer Aufbewahrungsort dafür hat sich im Alltag das Seitenfach der Fahrertür erwiesen, welches vom Fahrer leichter zu erreichen ist als das Handschuhfach. Halten Sie beim geringsten Verdacht auf eine Unterzuckerung sofort an. Nehmen Sie schnell verfügbare Kohlenhydrate zu sich (Traubenzucker, Zucker, Cola, süßen Fruchtsaft) und warten Sie ab, bis Sie die Hypoglykämie überwunden haben. Auch nachdem die Unterzuckerung vorüber ist, sollten Sie sicherheitshalber noch 15 Minuten bis zur Weiterfahrt warten.

Alkohol:

Trinken Sie niemals vor oder während der Fahrt Alkohol.

Nachtfahrten:

Vermeiden Sie Nachtfahrten oder sehr lange Autofahrten, die den gewohnten Lebensrhythmus und damit die Diabeteseinstellung stören.

Tempo:

Fahren Sie Ihr Fahrzeug nicht bis zur maximalen Geschwindigkeit aus; eine Begrenzung der eigenen Geschwindigkeit gibt Ihnen und anderen mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Diabetikerausweis:

Tragen Sie immer einen Diabetikerausweis bei sich, denn viele Helfer und auch die Polizei vermuten bei Verhaltensstörungen zuerst eine Alkoholisierung oder Drogenkonsum – an eine Unterzuckerung denken die wenigsten.

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