Dawn-Phänomen

Der Begriff „Dawn-Phänomen“ bezeichnet den Anstieg der Blutzuckerwerte in den frühen Morgenstunden („dawn“, engl. = „Morgengrauen“). Grund für das Dawn-Phänomen ist, dass der menschliche Körper zu dieser Zeit weniger Insulin und mehr Glukagon produziert. Dieses Hormon, sozusagen der Gegenspieler des Insulins, setzt aus der Leber den dort gespeicherten Zucker frei. Während der Körper von gesunden Menschen gegensteuern kann, ist die Insulin-Antwort bei Menschen mit Diabetes gestört. In Folge steigt ihr Nüchternblutzucker an. Auch Wachstumshormon, das in den frühen Morgenstunden vermehrt in die Blutbahn abgegeben wird, ist ein Gegenspieler des Insulins und trägt zum Dawn-Phänomen bei. Das betrifft besonders Jugendliche, aber auch Menschen im Erwachsenenalter, da Wachstumshormon lebenslang zur Regulation der Körperzusammensetzung und des Stoffwechsels gebraucht wird.

Das Dawn-Phänomen ist weit verbreitet und es ist vor allem in der Pubertät der Grund für hohe Nüchternwerte. Ein CGM kann Aufschluss geben über den genauen Blutzuckerverlauf in der Nacht, so dass dann mit Hilfe einer Insulinpumpe zeitgenau höhere Insulinmengen abgegeben werden können, um die Glukosewerte zurück in den Zielbereich zu bringen.