LADA

Der Begriff „LADA“ steht für „Latent Autoimmune Diabetes in the Adult“, übersetzt „versteckter Autoimmundiabetes bei Erwachsenen“. Bei dieser besonderen Diabetes-Form, die meist bei Menschen über 35 Jahren auftritt, handelt es sich ebenso wie beim Typ-1-Diabetes um eine autoimmun bedingte Erkrankung. Allerdings schreitet die Zerstörung der insulinproduzierenden Inselzellen beim LADA relativ langsam fort, weshalb ein LADA zunächst häufig als Typ-2-Diabetes fehldiagnostiziert wird.

Die Definition eines LADA ist unscharf: Anders als beim klassischen Typ-1-Diabetes, bei dem zwei oder mehr Inselautoantikörper auftreten, liegen beim LADA oft nur ein Antikörper (am häufigsten der sogenannte GAD-Antikörper) vor. Meist sind auch die C-Peptid-Spiegel im Blut niedrig als Ausdruck der verminderten Leistung der insulinproduzierenden Zellen. Menschen mit einem LADA sind bei Diagnose meist normalgewichtig, können jedoch bereits Hinweise auf ein metabolisches Syndrom wie Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck zeigen. Durch falsche Ernährung, Bewegungsmangel und zunehmenden Insulindosen haben sie dann ein erhöhtes Risiko, im Verlauf der Jahre übergewichtig oder gar adipös werden.

Besonders in den ersten Monaten nach Diagnose benötigen die Betroffenen oft noch keine Insulininjektionen. Mit zunehmender Krankheitsdauer ist die Insulinzufuhr jedoch häufig unumgänglich, insbesondere wenn die Betroffenen bei Diagnose unter 45 Jahre und normalgewichtig waren. Bei Menschen, die erst im Alter über 45 Jahren die Diagnose LADA erhalten, zeigt sich hingegen, dass bei mehr als der Hälfte von ihnen die körpereigene Rest-Insulinproduktion dauerhaft ausreicht und der Blutzucker nur engmaschig überwacht werden sollte. Bei anderen wiederum werden weitere Therapieformen wie Ernährungsumstellung, Metformin oder Inkretin-basierte Medikamente wie GLP-1-Analoga eingesetzt, um den Blutzuckerspiegel ohne Gefahr von Unterzuckerungen zu kontrollieren und eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Bei der Entscheidung, welche Therapie geeignet ist, kann auch die Bestimmung des C-Peptids helfen.