Chinakohl

Chinakohl in ganzen Köpfen, einzelne Blätter und geschnittene Blätter auf einem Holzuntergrund.
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Heimischer Anbau, kaum Abfall. Wenig Kalorien, dafür umso mehr Vitalstoffe. Keine anrechnungspflichtigen Kohlenhydrate. Besonders gut verträglich. Schnell zubereitet, kalt und warm essbar. Dazu das ganze Jahr zu günstigen Preisen verfügbar. Was klingt wie ein Wunschtraum, ist erfreulicherweise Wirklichkeit. Denn genau diese Attribute treffen auf den zarten Kohl zu.

Chinakohl blickt auf eine lange Karriere zurück und wird seit Jahrtausenden in verschiedenen Erdteilen angebaut und gegessen. Vermutlich ist er eine Kreuzung aus Pak Choi, einem asiatischen Minikohl, und Speiserüben.

Ob China, Japan oder Korea: In den asiatischen Ländern gehört der zartblättrige Kohl zu den Standardgemüsen. So wandert er in Salate, Wok-Gerichte, Suppen, wird als Gemüse gegessen oder zum Füllen verwendet. Besonders gesund ist er vergoren als Kimchi – bekannt aus der koreanischen Küche, wo er praktisch zu fast jeder Hauptmahlzeit dazugehört. Ähnlich wie unser heimisches Sauerkraut fördert Kimchi die Vielfalt gesunder Darmbakterien (Mikrobiom), was dem Immunsystem und der Gesundheit insgesamt sehr guttut. Kimchi gibt es mittlerweile auch hierzulande, ähnlich wie eingelegte Gurken, erhältlich in Drogerie- und Asia-Märkten.

Knackig und saftig – so sollte er sein

Erfreulicherweise steht Chinakohl ganzjährig im Handel bereit. Seine heimische Hochsaison erstreckt sich von September bis in den März. In der restlichen Zeit des Jahres wird er importiert, beispielsweise aus den Niederlanden, Südeuropa, USA, Polen oder Ungarn.

Chinakohl hat einen geschlossenen Kopf, sieht knackig und frisch aus. Weder braune Stellen noch welke Blätter sollten an ihm haften. Erfüllt er diese Merkmale, darf er mit nach Hause. Meistens sind die Köpfe in Folie gewickelt und bleiben so etwa zwei Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks frisch. Alternativ kann ein frischer, unverpackter Kohl in einer fest verschließbaren Dose im Kühlschrank lagern. Oder in Zeitungspapier eingeschlagen, aufbewahrt im kühlen, trockenen Keller.

Einer der verträglichsten Kohlsorten

Chinakohl ist im Vergleich zu sämtlichen Kohlsorten besonders gut verträglich. Deshalb bietet er sich bei nervösem oder sensiblem Magen als gesundes Gemüse ideal an. Unangenehme Blähungen treten nach dem Genuss selten auf. Wenn Sie auf Grund Ihrer Diabetes-Medikamente, wie zum Beispiel Metformin oder Acarbose, mit Blähungen zu tun haben und deshalb ballaststoffreiche Lebensmittel meiden, ist Chinakohl eine gute Wahl. Denn ballaststoffreiche Lebensmittel sind für Ihre Blutzuckerwerte und einen gesunden Darm sehr wichtig und werden von allen Diabetes-Expertinnen und -Experten empfohlen.

Vitalstoffe satt

Der zartgrüne Kohl hat es in sich: Eine 150-Gramm Portion liefert gerade einmal 25 Kalorien, aus einer kleinen Menge Eiweiß und Kohlenhydraten. Fett findet sich im Kohl nicht, ebenso wenig wie blutzuckerwirksame Kohlenhydrate. Dafür gesunde Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Indole, Phenole und Chlorophyll. Sie schützen Zellen vor oxidativem Stress und stärken das Immunsystem. Das im Kohl enthaltene Senföl tut dem Immunsystem ebenfalls gut.

Besonders reich bestückt ist der milde, gut verträgliche Kohl mit Vitamin C. Mit der 150-Gramm Portion decken Sie bereits 35 % Ihres täglichen Vitamin C-Bedarfs. Besonders im Herbst und Winter ist Chinakohl deshalb eine Wohltat zur Stärkung des Immunsystems. Neben dem Power-Vitamin verwöhnt der Kohl Ihren Körper mit Vitamin A, Niacin und E, sowie Folsäure, Kalium und Magnesium.

Kalt und warm eine Leckerei

Alles spricht dafür, Chinakohl regelmäßig zu essen. Aufwendiges Schnippeln und Putzen entfällt, denn der Kohl ist blitzschnell startklar zur Weiterverarbeitung. Dazu zunächst schlappe Außenblätter lösen. Werden ganze Blätter verwendet, beispielsweise als Grundlage für vegetarische oder Fleisch-Füllungen, den unteren Strunk abschneiden und die Blätter ablösen. In kaltem Wasser waschen, leicht ausdrücken und auf einem Sieb abtropfen.

Oder Sie halbieren beziehungsweise vierteln den geputzten Kohl und schneiden ihn in Streifen. Schon ist er fertig. Entweder Sie bereiten eine Salatsauce zu und mischen die knackigen Streifen damit, oder es geht in Pfanne, Wok oder Topf. Die zarten, weichen Blätter sind in vier bis fünf Minuten gar, so dass sich aus Chinakohl ein schnelles Essen zubereiten lässt.

Köstlich schmeckt der Kohl in Kombination mit Erdnüssen, zum Beispiel ungezuckerte Erdnussbutter in der Salatsauce. Würzig auch mit Chili, Knoblauch oder Sojasauce. Lassen Sie sich diese Leckerei nicht entgehen. Ein schnelles Rezept für eine winterliche Wok-Pfanne mit Chinakohl finden Sie hier.

Hat Chinakohl Sommersprossen?

Beim genaueren Betrachten der Blätter fallen kleine schwarze Punkte ins Auge. Was wie Sommersprossen aussieht, sind Zellen, die abgestorben oder verholzt sind. Fachlich ausgedrückt heißen sie Blattrandnekrosen. Manchmal entwickeln sie sich auch erst bei der Lagerung, wenn der Kohl nicht ausreichend kühl genug aufbewahrt wird. Die winzigen Kohl-Sommersprossen schmälen nicht die Qualität des besonders gesunden Chinakohles.

 

Ernährungswissenschaftliche Expertise: Kirsten Metternich von Wolff

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