Grapefruit / Pampelmuse

aufgeschnitte und ganze Grapefruits
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Pampelmusen und Grapefruits sind die großen Geschwister von Orangen und Mandarinen. Allerdings nur im Hinblick auf ihre Form. Zwar gehören sie auch zur Familie der Zitrusfrüchte. Dennoch gibt es einige Unterschiede im Vergleich zu anderen Fruchtstars der Winterzeit.

Winterzeit ist Zitrus-Zeit: Von November bis Ende April ist die Auswahl an Grapefruits und Pampelmusen bei uns besonders groß. Rund drei Kilo der gelben Riesenkugeln lassen sich die Menschen hierzulande im Schnitt pro Jahr schmecken. Doch was sind eigentlich die Unterschiede? Ist das nicht alles irgendwie das Gleiche?

Pampelmusen – Urform vieler Zitrusfrüchte

Die Heimat der Pampelmusen ist Thailand und Malaysia. Grapefruits wurden erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf der Insel Barbados entdeckt. Dabei sind Grapefruits eine Kreuzung aus Pampelmusen und Orangen. Sie wachsen in Trauben, weshalb sie auch so heißen: Grapefruit, also Traubenfrucht.

In heimischen Obst- und Gemüseabteilungen werden besonders die weißfleischigen Pomelos angeboten. Deren Heimat ist China. Pomelos gehören wiederum zu den Pampelmusen und haben einen kleinen Erb-Einfluss von Grapefruits.

Vereinfacht gesagt sind also Pampelmusen die Urform vieler Zitrusfrüchte, Grapefruits und Pomelos entsprechende Züchtungen. Ihr Aussehen lässt sich leicht und schnell unterscheiden: Pampelmusen sind die größten der Zitrusfrüchte und können bis zu zwei Kilo wiegen. Dabei sind sie meist eher birnenförmig und haben eine glatte oder feinporige hellgrüne bis gelbe Schale. Grapefruits sind runder und sehen aus wie Orangen mit gelber Schale. Eine Grapefruit wiegt im Schnitt 350 Gramm.

Bitter mit Wirkung auf den Blutzucker

Man hört immer wieder Aussagen wie: „Pampelmusen und Grapefruits schmecken kaum süß, sind bitter und deshalb besonders gut für Menschen mit Diabetes geeignet. Da sie nicht so süß sind, haben sie auch keine Auswirkung auf den Blutzucker.“ Klingt gut, ist aber so nicht ganz richtig. Denn tendenziell bitter schmeckende oder säuerliche Früchte sind nicht zwangsläufig frei von blutzuckerwirksamen Kohlenhydraten.

Grapefruits und Pampelmusen enthalten ähnlich wie Orangen und Mandarinen natürlichen Fruchtzucker, der auch Einfluss auf den Blutzuckerspiegel nimmt. Eine geschälte, 350 g schwere Pampelmuse oder Grapefruit (Fruchtfleisch) ist eine große Portion Obst. Dennoch ist ihr Energiegehalt mit knapp 160 kcal überschaubar. Die Früchte sind nahezu fettfrei, liefern kleine Mengen an Eiweiß und in dieser Portion 26 g blutzuckerwirksame Kohlenhydrate.

Ihr Ballaststoffgehalt ist eher gering, im Vergleich z.B. zu Beerenfrüchten. Mit der 350 g-Frucht lassen sich 5 % des täglichen Ballaststoffbedarfs (40 g) bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes decken.

Dazu gesellen sich einige gesunde Vitalstoffe wie Kalium, Calcium, Chrom, Selen und Folsäure. Der tägliche Bedarf an Vitamin C wird mit dieser Portion zu 163 % erfüllt. Auch das fettlösliche Vitamin E lässt sich mit der großen 350 g-Frucht bereits zu 8 % decken. 

Lecker zum Löffeln und im Salat

Frische Früchte haben eine elastisch-feste Schale und einen dezenten Duft nach Zitrusfrüchten. Das leicht herb-bittere Fruchtfleisch harmoniert besonders gut im Obstsalat oder in Desserts. Lecker auch in winterlichen Salaten aus Endivie oder Feldsalat mit einem Nussöl und ein paar Walnusskernen.

Besonders leicht lassen sich Pampelmusen und Grapefruits schälen, wenn Ober- und Unterseite abgeschnitten werden. Dann die Schale der Frucht längst mit dem Messer in Segmente schneiden und anschließend schälen. Nun lässt sie sich leicht aufbrechen und in mundgerechte Stücke teilen.

Grapefruits lassen sich auch prima löffeln. Dazu die Grapefruit halbieren und mit einem kleinen Messer rundum, entlang der Schale einschneiden. Dann die Fruchtkammern sternförmig einschneiden. Wer eine Prise süß mag, kann zum Beispiel etwas Erythrit oder Süßstoff-Granulat darauf streuen. Doch auch pur ist die Grapefruit ein echter Genuss.

Keine Grapefruits und Pampelmusen bei zahlreichen Medikamenten

So lecker und gesund sie auch sind: Der in Grapefruits und Pampelmusen enthaltene Bitterstoff Naringin wirkt zwar sättigend und kann die Verdauung anregen. Allerdings verträgt er sich nicht mit verschiedenen Arzneimitteln, sondern kann deren Wirkung stören. Vorsicht insbesondere bei der Einnahme von Medikamenten gegen erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck, Antidepressiva oder cortisonhaltige Arzneien.

Auch bei der Einnahme einer östrogenhaltigenen Anti-Baby-Pille, während einer Anti-Hormontherapie nach Brustkrebs mit Tamoxifen oder Aromatasehemmern sowie bei der Einnahme von Präparaten bei einer erektilen Dysfunktion sind weder frische Früchte noch Säfte, Marmelade oder Nahrungsergänzungsmittel daraus zu empfehlen.

 

Ernährungswissenschaftliche Expertise: Kirsten Metternich von Wolff

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