Rosenkohl

Rosenkohl in einer Schale
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Die kleinen, appetitlich aussehenden Kugeln sind die Vitamin C-Stars in den Wintermonaten. Richtig zubereitet lässt sich so manch Skeptiker vom leckeren Geschmack des Minikohl überzeugen. Denn Körper und Blutzucker profitieren vom grünen Gesundkohl.

Bis zum März ist frischer Rosenkohl im Gemüsehandel im Angebot. Ein treuer und gesunder Begleiter in der kalten Jahreszeit. Allerdings ist der kleinste Sprössling aus der Kohlfamilie auch das am wenigsten gefragte Wintergemüse. Gerade einmal 400 Gramm essen die Deutschen pro Kopf und Jahr, heißt es laut dem Statistik-Portal Statista. Zum Vergleich wird zehnmal so viel Weiß- und Rotkohl im gleichen Zeitraum gegessen. Woran liegt das?

Bitterstoffe, aufwendiges Putzen und Blähungen

Vielen ist die Vorarbeit zu aufwendig. Denn jedes einzelne Röschen muss in die Hand genommen und geprüft, bräunliche oder welke Blättchen müssen abgeschnitten werden. Beim Genuss schmeckt Rosenkohl dann auch noch leicht bitter, ähnlich wie Chicoree oder Radicchio. Die bittere Geschmacksrichtung mögen viele Menschen nicht, obwohl die im Rosenkohl enthalten Bitterstoffe (Senfölglykoside) zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören und für den Körper sehr gesund sind.

Wäre das nicht schon genug der vermeintlich negativen Attribute zum Rosenkohl, wirkt er auch noch blähend. Und mit Blähungen plagen sich viele Menschen, besonders wenn sie im Rahmen ihrer Diabetes-Therapie Metformin einnehmen.

Weg mit den Rosenkohl-Vorurteilen

Dennoch ist es viel zu schade, auf Rosenkohl zu verzichten. Denn er ist eine absolute Bereicherung für den Speisenzettel. Wem das Putzen zu aufwendig ist, kann beispielsweise Tiefkühl-Rosenkohl ohne Zusätze verwenden. Alternativ bieten Supermärkte mittlerweile fertig geputzte Kugeln an, die sich zu Hause nur noch kalt waschen und dann weiterverarbeiten lassen. Die Putzarbeit lässt sich außerdem minimieren, wenn der frische Rosenkohl kurz nach dem Einkauf zubereitet wird. Dann reicht es aus, einfach nur den kleinen Strunk dünn abzuschneiden. Wird er dann noch kreuzweise eingeschnitten, garen die Röschen leichter und gleichmäßiger durch.

Ein Hauch von Bitter ist wie erwähnt sehr gesund. Der leicht bittere Geschmack wird beim Kochen durch die Zugabe von etwas gekörnter Gemüsebrühe oder einem Spritzer flüssige Süßstoff vermindert.

Und Blähungen machen sich auch beim Genuss anderer Kohlsorten bemerkbar. Kommt ins Kochwasser etwas Kümmel oder Fenchelsamen, lindert dies Blähungen. Oder Sie trinken über den Tag verteilt einfach ein oder zwei Tassen Kümmel-Anis-Fenchel-Tee. Und schon verabschiedet sich der unangenehme Blähbauch. Jetzt steht also dem uneingeschränkten Rosenkohl-Genuss kein Vorurteil mehr im Weg.

Keine Blutzucker-Kohlenhydrate und viel Vitamin C

Lecker gesund: Eine kleine Portion Rosenkohl, etwa zehn mittlere Röschen (100 g), haben gerade einmal 43 Kalorien. Sie sind von natur aus fettfrei, enthalten mehr Eiweiß (4,5 g) und Ballaststoffe (4,4 g), als Kohlenhydrate (3,3 g). Somit decken Sie mit dieser Minimenge bereits 10% Ihres täglichen Bedarfs an gesunden Ballaststoffen.

Rosenkohl hilft dabei, angenehm satt zu werden, und fördert die gesunde Vielfalt an Darmbakterien (Mikrobiom). Rosenkohl, der nach dem ersten Frost geerntet wird, hat meistens einen intensiveren Geschmack und ist oft auch besser verdaulich.

Neben Eiweiß und wenig Kohlenhydraten, die keinen Einfluss auf den Blutzucker haben, verwöhnt Rosenkohl den Körper mit Vitalstoffen. Allen voran Vitamin C: Die 100-Gramm-Portion deckt mehr als 100 % des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Auch der Vitamin-B- und Zink-Gehalt ist sehr hoch, dazu gesellen sich Magnesium, Eisen, Kalium und Folsäure.

Vielseitig und wandelbar

Es muss ja nicht nur der einfach in Salzwasser oder Brühe gekochte Rosenkohl sein, der auf den Teller kommt – Rosenkohl lässt sich in zahlreichen Varianten kochen. Ob blanchiert, sautiert, gedämpft, gesiedet, gedünstet oder gebacken: Er macht alles mit. Wie wäre es zum Beispiel mit einem herzhaft-würzigen Erbseneintopf mit Rosenkohl? Oder einer Rosenkohl-Quiche mit Pute?

Besonders lecker schmecken die Röschen, wenn sie mit frisch geriebener Muskatnuss veredelt werden. Köstlich auch in Kombination mit gehackten Haselnüssen oder geriebenem Parmesan. Auch ein Hauch Frucht, beispielsweise etwas frisch gepresster Orangensaft. vereinen sich mit Rosenkohl zu einem besonderen Geschmackserlebnis.

Aus der Pflanze wird eine Blume

Was als Pflanze bis zu etwa einem halben Meter Größe heranwächst, entpuppt sich im Lauf des Jahres zur Blume. Zunächst wachsen an einem langen Stängel kleine Röschen, die aussehen wie eine Traubendolde. Bleiben die Röschen daran hängen, bilden sich während des Winters daraus Sprossen. Diese treiben aus und erstrahlen im Sommer als Rosenkohl-Blüte. Rosenkohl ist also nicht nur gesund und wirklich lecker, sondern auch noch schön anzusehen.  

 

Ernährungswissenschaftliche Expertise: Kirsten Metternich von Wolff

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