
Geht es um das Lieblingsobst hierzulande, bekommen die süßen, gelben Früchte die Silbermedaille, nach Äpfeln. Kein Wunder: Bananen sind praktisch, handlich, leicht zu essen und dazu auch noch lecker und sehr gut verträglich. Auch Menschen mit Typ-1-Diabetes sowie Typ-2-Diabetes können sie essen. Es kommt hier auf die Menge und das Handling an.
Fast Food ist tendenziell zu fettig, salzig, kohlenhydrat- und kalorienreich. Doch es gibt ein Fast-Food-Produkt aus der Natur, welches gesund ist: Bananen. Etwa 12 kg lässt sich jeder Mensch in Deutschland Jahr für Jahr davon schmecken. Sie sind lecker, mit angenehmer Süße. Dabei weich und cremig im Biss und ein praktischer Snack für unterwegs. Denn ihre robuste Schale ummantelt sie, so dass ihr Innenleben möglichst intakt bleibt. Was mit Bananenschalen alles möglich ist, verraten wir Ihnen am Ende dieses Beitrags.
Die bekanntesten Südfrüchte sind so beliebt, dass sie in den meisten Haushalten fester Bestandteil im Vorrat sind. Von den ganz jungen bis zu sehr alten Menschen sind Bananen geschätzt. Denn sie lassen sich gut beißen und kauen und sind dabei besonders gut verträglich.
Von Mini- bis Koch-Bananen
Die klassischen Früchte aus den heimischen Frischeabteilungen gehören zur Gattung der gelben Cavendish-Frucht. Im Angebot sind sie als große oder auch Mini-Version. Die Miniaturfrüchte schmecken meistens noch etwas intensiver bananig und süßer als ihre große Schwester.
Außerdem gibt es asiatische und afrikanische Kochbananen. Diese gehören zum Standardsortiment von asiatischen und afrikanischen Lebensmittel-Läden. Allerdings sind sie weniger für den Rohverzehr geeignet und haben einen tendenziell säuerlichen Geschmack. Was bei uns die Kartoffel, ist in anderen Regionen auf dem Erdball die Kochbanane.
Rund 1.000 verschiedene Bananen-Sorten werden rund um den Globus kultiviert. Diese speziellen Sorten gibt es meistens in der jeweiligen Region und nicht in unserem Angebot. Teils lassen sich spezielle Sorten im Gemüsefachhandel bestellen.
Ausgerechnet Bananen und Diabetes?
Bananen und Diabetes – geht das überhaupt? Warum nicht? Allerdings gehören Bananen zu den besonders kohlenhydratreichen Früchten. So kann eine reife, mittelgroße Banane (150 g) 25 bis 30 g blutzuckerwirksame Kohlenhydrate enthalten. Im Vergleich sind in der gleichen Menge Apfel 17 g und in 150 g Blaubeeren gerade einmal 14 g blutzuckerwirksame Kohlenhydrate enthalten.
Ob nun eine grüne Banane weniger stark blutzuckerwirksam ist, muss individuell ausprobiert werden. Die Mengen, die pro BE/KE für Bananen angegeben werden, basieren auf Mittelwerten. Bananen bieten sich als Sport-KH, bevor es losgeht, zwischendrin und auch hinterher. Oder auch für unterwegs, zum Kochen und Backen. Es müssen ja nicht direkt die größten Exemplare sein.
Süßhunger mit einer Banane statt Süßigkeiten zu stillen, ist eine gute Sache. Denn neben den enthaltenen Kohlenhydraten hat sie weitaus mehr zu bieten. So spendet die 150 g schwere, mittelgroße Banane dem Körper 140 kcal. Eine 100 g-Tafel Schokolade kommt hier auf mindestens 550 kcal.
Viel Kalium, wenig Calcium
Neben schnell verfügbaren Kohlenhydraten gibt es im Fruchtpaket kleine Mengen Eiweiß sowie Ballaststoffe. Hier sticht eine Art besonders hervor: der lösliche Ballaststoff Pektin. Dieser kann sich positiv auf den Blutfettspiegel auswirken. Auch die Verdauung profitiert davon. Bei Durchfall bringt eine zerdrückte oder passierte Banane natürliche Linderung.
Mit dabei ist außerdem reichlich Kalium – 14 % des täglichen Bedarfs sind mit einer 150-Gramm schweren, mittelgroßen Bananen bereits gedeckt. Oft heißt es fälschlicherweise, dass Bananen calciumreich sind. Dies ist nicht der Fall. Dafür gibt’s Magnesium und aus der Vitaminfamilie kleine Mengen Niacin, A und B 6.
Nicht im Kühlschrank lagern
Wer Bananen auf Vorrat kaufen möchte, sollte noch grüne Exemplare wählen oder solche, die gerade dabei sind, gelb zu werden. Zu Hause gehören sie nicht in den Kühlschrank. Dort werden Bananen vorzeitig schlecht. Sie fühlen sich getrennt von anderen Früchten und bei Zimmertemperatur gelagert am wohlsten.
Zum Beschleunigen des Reifeprozess von anderen Früchten, zum Beispiel Kiwis, lassen sich diese mit Bananen lagern. Damit sich beim Schälen die dünnen Fäden leichter lösen, die Frucht nicht vom Stängel an abwärts, sondern umgekehrt schälen. Und danach gilt es Hände gründlich zu waschen. Denn auf der Bananenschale können Rückstände von Pflanzenschutzmitteln lagern. Sie gelangen in der Regel nicht in die Frucht.
Bananenbrot und Ei-Ersatz
Neben dem puren Genuss lassen sich Bananen wunderbar in süßen und als Bestandteil von pikanten Gerichten verwenden. Auch überreife Bananen sind viel zu schade für die Tonne. Wie wäre es stattdessen mit einem süßen und saftigen Bananenbrot? Auch in der veganen und zuckerfreien Bäckerei sind Bananen sehr beliebt, denn sie können Eier im Teig ersetzen: Eine halbe, zerdrückte Banane lockert den Teig wie ein Hühnerei. Allerdings enthält der Teig damit mehr blutzuckerwirksame Kohlenhydrate.
Was mit Bananen sonst noch geht
Bananen machen glücklich, heißt es so schön. Zuständig dafür ist die in Früchten enthaltene Aminosäure Tryptophan. Sie soll die Serotoninproduktion ankurbeln, welches die Stimmung hebt. Ob Bananen tatsächlich deshalb glücklich machen, ist allerdings wissenschaftlich bisher nicht belegt.
Neben der süßen Frucht gibt es auch noch Verwendungen für die robuste Schale. Sie ist ein praktischer Blumendünger. Dazu die Schale zerkleinern und mit der Blumenerde mischen. Hier verrottet sie und gibt dabei Kieselsäure, Schwefel, Kalium, Magnesium und Phosphat an die Pflanzen ab. Auch zur Abwehr von Blattläusen helfen zerkleinerte Bananenschalen, die auf der Blumenerde verteilt werden.
Ein alter Haushaltstipp sind Bananenschalen zur Lederpflege. Dazu Lederschuhe mit der weißen Innenseite der Frucht polieren und anschließend mit einem trockenen Tuch abreiben.
Ernährungswissenschaftliche Expertise: Kirsten Metternich von Wolff